Montagabend hörten wohl Millionen Franzosen den Signalton ihres Handys. Sie hatten eine SMS bekommen. Der Absender: Präsident Emmanuel Macron. Er schrieb: "Covid-19-Alarm. Der Präsident der Republik hat strenge Regeln angekündigt, die Sie einhalten müssen, um die Verbreitung des Virus zu bekämpfen und Leben zu retten. Sie dürfen mit einer Bescheinigung nach draußen gehen und zwar nur für Ihre Arbeit - wenn Sie nicht im Homeoffice arbeiten können - ,wegen Ihrer Gesundheit oder für wichtige Besorgungen."
Laut der französischen Tageszeitung "La Libération" waren viele Franzosen wegen der Textnachricht irritiert: Ist die echt? Woher hat die Regierung die Handynummern? Doch Rechtsanwalt Alexandre Archambault erklärt den Lesern, dass die Nachricht tatsächlich offiziell ist und die Mobilfunkanbieter das Verschicken übernommen haben, statt Telefonnummern an die französische Regierung weiterzugeben.
Macrons SMS zum Coronavirus wohl legal
Der SMS-Versand ist nach Einschätzung des Anwalts auch legal gewesen. Denn der Datenschutz könne außer Kraft gesetzt werden, wenn es gelte "die lebenswichtigen Interessen der Empfänger und anderer natürlicher Personen zu schützen".
In Frankreich gilt seit Dienstagmittag eine weitgehende Ausgangssperre für mindestens 15 Tage. Der französische Präsident hat das am Montagabend allerdings auch noch in einer Fernsehansprache verkündet. Schließlich soll es ja auch noch Menschen ohne Handy geben.
Quellen: "La Libération", DPA.