US-Präsident Joe Biden hat die Corona-Pandemie für beendet erklärt. "Die Pandemie ist vorbei, aber wir haben immer noch ein Problem mit Covid", sagte Biden in einem am Sonntagabend (Ortszeit) ausgestrahlten TV-Interview. Das Interview wurde am Donnerstag aufgezeichnet – unter anderem als Biden die Auto-Messe in Detroit im Bundesstaat Michigan besuchte. "Wie Sie sehen, trägt hier niemand eine Maske. Alle scheinen in ziemlich guter Verfassung zu sein. Ich glaube also, dass sich die Situation ändert, und ich denke, dies ist ein perfektes Beispiel dafür", sagte der US-Präsident weiter.
Der US-Präsident war im Juli positiv auf Corona getestet worden und wurde mit dem Covid-Medikament Paxlovid behandelt. Ende August infizierte sich seine Ehefrau Jill mit dem Virus und wurde ebenfalls mit dem Medikament behandelt. In den USA sterben im Sieben-Tage-Schnitt täglich rund 390 Menschen infolge einer Covid-19-Erkrankung. US-Behörden hatten zuletzt zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe zugelassen. Bei den beiden Präparaten handelt es sich um sogenannte bivalente mRNA-Impfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna.
Ist Corona in Deutschland auch vorbei?
In Deutschland hatten Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann zuletzt ein neues Infektionsschutzgestz auf den Weg gebracht, das nun vom Bundesrat beschlossen wurde. Demnach sollen die Länder flexibel auf die Pandemieentwicklung reagieren und je nach Lage Masken- und oder Testpflichten verhängen können. Angesichts der aktuellen Fallzahlen sprechen sich mittlerweile führende Experten gegen Corona-Maßnahmen aus. Virologe Hendrik Streek kritisierte das neue infektionsschutzgesetz in der Sendung stern TV am Sonntag als "nicht logisch". Selbst der Direktor der Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, räumte zuletzt im Gespräch mit dem "Spiegel" ein, manchmal auf die Maske zu verzichten.