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US-Wahlkampf Geheime Kontaktdaten und Pornorechnungen – das Datendesaster von Hunter Biden

Hunter Biden brachte sich immer wieder in die politische Debatte ein. Angesichts seines Zustands war das sicher ein Fehler. 
Hunter Biden brachte sich immer wieder in die politische Debatte ein. Angesichts seines Zustands war das sicher ein Fehler. 
© Consolidated News Photos / Picture Alliance
Hunter Biden leidet bekanntermaßen unter Drogen- und Sexsucht. Nun wird der brisante Inhalt seines Laptops zum Thema im Wahlkampf.

Jeder US-Präsident hat wohl ein schwarzes Schaf in der Familie, dessen Aktionen den Ruf des Präsidenten beschädigen. Obama hatte Ärger mit seinem Halbbruder, der offen Trump unterstützte. Und sollte Joe Biden die US-Wahl gewinnen, steht der Kandidat schon fest: Es ist sein Sohn Hunter. Im Wahlkampf belastet sein Leben die Kampagne der Demokraten. Denn sein ganzes Dasein ist auf der Festplatte eines Laptops dokumentiert. Ihn soll 2019 Hunter Biden in ziemlichen derangierten Zustand in einem Reparaturshop in Delaware wegen eines Wasserschadens abgeben haben. Dann soll er ihn aber nie wieder abgeholt und auch die Rechnung nicht beglichen haben. Nach US-amerikanischem Recht wurde der nicht abgeholte Laptop nach Ablauf von 90 Tagen legal Eigentum des Shop-Besitzers.

Nur die Geschäfte sind politisch brisant

Politisch brisant ist in den elf Gigabyte Daten allein die Frage, ob Hunter die Stellung seines Vaters, damals US-Vizepräsident, für Geschäfte im Ausland genutzt hat. Ein Albtraum für die Sicherheitsorgane der USA ist der Laptop allerdings jetzt, das berichtet die britische "Daily Mail", die das Material sichten und prüfen konnte. In ihm waren nicht nur Details zu Hunters ausschweifendem Leben gespeichert, das in den USA bereits vorher hinreichend bekannt war, sondern auch die Telefonnummern wichtiger Politiker etwa die der Clintons. Gesichert wurde das Ganze mit dem Passwort "Hunter02", so das britische Blatt.

Die Daten auf dem Laptop haben in den USA eine hitzige Diskussion über die vermeintliche oder tatsächliche Zensur der Internetgiganten ausgelöst. Erstmals wurde in der "New York Post" über die Daten berichtet und sowohl Facebook wie auch Twitter verhinderten die Ausbreitung der Geschichte auf ihren Netzen. Und das obgleich weder Hunter noch Joe Biden bestritten hatten, dass das Material echt sei. Die "Daily Mail" konnte die Unterlagen prüfen und ist sich sicher, dass Hunter Biden den Laptop im Laden gelassen hat und das FBI ihn später abgeholt hat. Ein von dem Blatt beauftragter Experte betätigt, dass das Material authentisch sei. "Ich mache das seit 20 Jahren und nichts deutet darauf hin, dass der Laptop oder sein Inhalt in irgendeiner Weise gestört oder verändert wurde", so der Experte. "Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Daten hinzugefügt werden. Ich habe keinen Zweifel daran, dass dies das echte Material ist." Auch Tony Bobulinski, einer der ehemaligen Geschäftspartner von Hunter Biden, bestätigte mittlerweile, dass Daten seines Handys mit dem Material auf dem Laptop übereinstimmen.

Albtraum für die Sicherheit

Für Sicherheitsbeamte ist der Rechner und sein mangelhafter Schutz ein Albtraum, denn jeder Hacker – von Geheimdiensten gar nicht zu reden - hätte die Informationen abgreifen können und Hunter Biden damit erpressen können. Eine dem Inhalt vertraute Quelle sagte der "Daily Mail": "Die schiere Menge an persönlichen und finanziellen Informationen zeigt, dass Hunter seit Jahren ein potenzielles Erpressungsopfer ist. Es ist unvorstellbar, dass Hunter Biden, der Sohn des Mannes, der wahrscheinlich der nächste Präsident wird, so naiv war, dass er weder über eine grundlegende Verschlüsselung noch über ein zweistufiges Passwort verfügte, um solch hochsensibles Material zu schützen."

"Wenn es einem feindlichen Staat oder einer feindlichen Person gelungen wäre, sich in Hunters Computer zu hacken - und es wäre angesichts der mangelnden Sicherheit nicht schwierig gewesen -, hätten sie leicht herausgefunden, wer den Vizepräsidenten bewachte und möglicherweise in der Lage war, die Familie zu bedrohen Mitglieder dieser Secret Service-Mitglieder."

Neben dem Sicherheitsrisiko des Rechners und den womöglichen Hinweisen auf Auslandsgeschäfte gibt der Inhalt vor allem einen Einblick in die zerrüttete Welt von Bidens Sohn. Sein schmutziger Scheidungskrieg ist ebenso dokumentiert, wie seine Sexsucht. Er soll mehr als 21.000 US-Dollar für eine Porno-Live-Cam-Seite ausgegeben haben. In einer Nacht hat er 11.400 US-Dollar in einem Strip-Klub verpulvert. Er buchte Hotelzimmer und Escorts. Die anonyme Quelle sagte dem Blatt: "Hunters Ausgaben für Pornoseiten sind atemberaubend. Irgendwann wurde seine Kreditkarte von einer Website abgelehnt, weil sie maximal ausgereizt war."

Joe Biden steht zu seinem Sohn

Neu ist das alles nicht. Während seiner schmutzigen Scheidung beschuldigte ihn seine erste Frau Kathleen, Hunter würde sich nur "Drogen, Alkohol, Prostituierte, Strip-Klubs " interessieren. In einem Interview im "New Yorker" im letzten Jahr beschrieb Hunter ausführlich seinen Absturz in die Welt der Drogen. "Jeder hat ein Trauma. In jeder Familie gibt es eine Sucht. Ich war in dieser Dunkelheit. Ich war in diesem Tunnel - es ist ein nie endender Tunnel."

Die Quelle der "Daily Mail" sieht darin eine Tragödie: "Wenn Sie den Inhalt sehen, bleibt das Bild von einem verstörten Mann haften, der verzweifelt versucht, das Bild seiner Familie in der Öffentlichkeit aufrechtzuerhalten, aber selbst hinter den Kulissen auseinanderfällt. Er lebt unter dem Druck, dem Namen Biden gerecht zu werden."

Im engeren Sinne ist das alles politisch irrelevant. Im Wahlkampf bestärken diese Daten allerdings tiefsitzende Vorbehalte gegen die angeblich "verdorbene Elite" des Landes. So wie die Sex-Eskapaden und die Laptopdaten von Anthony Weiner, dem Ehemann der Clintonvertrauten Huma Abedin, 2016 auch dem Wahlkampf von Hilary Clinton geschadet hatten. Positiv an dem Skandal ist eigentlich, wie unverbrüchlich Joe Biden zu seinem strauchelnden Sohn steht. Und trotz aller Skandale immer wieder offen seine Liebe und Zuneigung zeigt.

Quelle: Daily Mail

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