Der Verlauf der US-Wahlnacht Schlusslicht Alaska

Weil sich die USA über sechs Zeitzonen erstrecken, öffnen und schließen die Wahllokale im Osten Stunden früher als die an der Westküste. Doch für Millionen Bürger ist das unerheblich.

Die Wahlnacht in den USA ist ein langes und nervenaufreibendes Ereignis. Als erstes schließen die Wahllokale an der Ostküste. Von dort werden bereits Trends und Ergebnisse erwartet, während weiter im Westen noch abgestimmt wird. Zwischen der Schließung der Wahllokale eines Staates und der Bekanntgabe des dortigen Siegers können mehrere Stunden vergehen, wenn das Ergebnis knapp ausfällt. Für Millionen Bürger sind die Öffnungszeiten am 6. November allerdings unerheblich, weil sie schon vorher, etwa per Briefwahl, ihre Wahlmänner für die Kür des Präsidenten bestimmt haben.

- Den Auftakt zur Präsidentschaftswahl macht traditionell das kleine Dorf Dixville Notch im Bundesstaat New Hampshire, dessen Bewohner ab Dienstag um Mitternacht (Ortszeit, 06.00 Uhr MEZ) an die Urnen gehen können.

- Um 00.00 Uhr MEZ in der Nacht zum Mittwoch schließen die Wahllokale in weiten Teilen von Indiana und Kentucky. Beide Staaten sind traditionell republikanisch. Die Fernsehsender warten mit den ersten Prognosen auf.

- Um 01.00 Uhr MEZ steigt die Spannung, weil dann die Wahllokale im wichtigen "Swing State" Virginia und in Teilen von Florida schließen. Sollte Obama einen dieser Staaten gewinnen, kann er sich gute Chancen auf den Gesamtsieg ausrechnen. Die Wahl endet zudem in Vermont, wo ein Sieg Obamas als sicher gilt, und in den Romney-freundlichen Staaten Georgia und South Carolina.

Schlüsselstaat Ohio

- Um 01.30 Uhr MEZ schließen die Wahllokale im Schlüsselstaat Ohio: Wer hier in den vergangenen 50 Jahren die Nase vorn hatte, zog am Ende auch ins Weiße Haus ein. Die letzten Stimmen werden außerdem in North Carolina abgegeben, das 2008 für Obama votierte und sich nun Romney zuwenden könnte. In West Virginia geht ebenfalls die Wahl zu Ende, hier wird ein klarer Sieg Romneys erwartet.

- Um 02.00 Uhr MEZ schließen die letzten Wahllokale im Westen Floridas und in 15 weiteren US-Staaten. Darunter sind der bevölkerungsreiche Staat Pennsylvania und das heiß umkämpfte New Hampshire. Außerdem werden in der Hauptstadt Washington die Wahlurnen versiegelt. Zu diesem Zeitpunkt ist vielleicht schon ein klarer Trend erkennbar. Ebenso gut möglich ist aber ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Obama und Romney: Dann kommt es auf die "Swing States" weiter im Westen an, die später wählen.

- Um 02.30 Uhr MEZ schließen die Wahllokale in Arkansas, das als sichere Beute für Romney gilt.

New York ist traditionell demokratisch

- Um 03.00 Uhr MEZ geht die Wahl in 13 weiteren Staaten zu Ende, darunter die umkämpften Schlüsselstaaten Colorado und Wisconsin. Zudem ist die Stimmabgabe im bevölkerungsstarken Texas, das fest in der Hand Romneys ist, und in New York, das traditionell demokratisch wählt, vorbei. Es ist denkbar, dass der Sieger jetzt schon verkündet wird.

- Um 04.00 Uhr MEZ endet die Wahl in vier weiteren Staaten, darunter die beiden letzten "Swing States" Iowa und Nevada.

- Um 05.00 Uhr MEZ endet die Wahl in den Staaten an der Westküste und im Gebiet der Rocky Mountains. Überraschungen werden hier nicht erwartet, in jedem dieser Staaten gab es von vornherein eine klare Tendenz für Obama oder Romney. Vielleicht ist die Party des Siegers zu diesem Zeitpunkt schon im Gange - vorausgesetzt, es gibt nirgendwo ein Wahlchaos.

- Die Schließung der Wahllokale in Alaska um 06.00 und 07.00 Uhr MEZ ist für das Gesamtergebnis ohne Belang, da der Staat als sicheres Romney-Territorium gilt.

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kave/AFP/DPA