Dominique Strauss-Kahn "Marshall Plan" für Haiti gefordert

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat sich nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti dafür ausgesprochen, dem bitterarmen Karibikstaat durch "eine Art Marshall Plan" auf die Beine zu helfen.

Der Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF), Dominique Strauss-Kahn, hat sich nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti dafür ausgesprochen, dem bitterarmen Karibikstaat durch "eine Art Marshall Plan" auf die Beine zu helfen. Haiti sei "unglaublich getroffen" worden, erklärte Strauss-Kahn am Mittwoch in Hongkong laut der IWF-Internetseite. Zunächst habe es die Preiskrise bei Nahrungsmitteln und Erdöl, dann Hurrikane und schließlich das Erdbeben gegeben. Deshalb sei für Haiti "etwas Großes" erforderlich.

Der IWF-Chef brachte auch einen Schuldenerlass für Haiti ins Spiel. Das gelte auch für den vom Internationalen Währungsfonds nach dem Beben zur Verfügung gestellten Nothilfe-Kredit von 100 Millionen Dollar. Mit dem von den USA nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelegten Marshall-Plan war seinerzeit der Wiederaufbau Westeuropas finanziert worden.

Bei dem am kommenden Mittwoch beginnenden Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos wird die internationale Hilfe für Haiti eines der Hauptthemen sein. Das teilte der Gründer und Präsident der WEF-Stiftung, Klaus Schwab, auf einer Pressekonferenz mit. Unter anderem werde es eine Plenumssitzung in Anwesenheit des früheren US-Präsidenten und jetzigen UN-Sonderbeauftragten für Haiti, Bill Clinton, geben. Rund 2500 Entscheidungsträger aus aller Welt, darunter zahlreiche Staats- und Regierungschefs diskutieren in Davos bis zum 31. Januar außerdem über Auswege aus der weltweiten Wirtschaftskrise, die laut Schwab zunehmend zu einer sozialen Krise zu werden droht.

AFP
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