Nachdem der Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols in einer viel beachteten öffentlichen Anhörung Donald Trump weiter schwer belastet hat, hat der Ex-Präsident auf bekannte Weise reagiert. Er warf dem Gremium Voreingenommenheit vor: "Eine einseitige, völlig parteiische, politische Hexenjagd!", schrieb er am Freitag auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social.

Trump griff dort auch seinen früheren Justizminister William Barr an, der seine Wahlbetrugsbehauptungen vor dem Ausschuss als "Schwachsinn" bezeichnet hatte. "Barr war ein Feigling", schrieb der Ex-Präsident. "Er war dumm."
Donald Trump: "Gestohlene Wahl" Grund für 6. Januar
Trump wiederholte seine widerlegte Behauptung, dass er 2020 durch Betrug um den Sieg bei der Präsidentenwahl gebracht worden sei. Es habe sich um "das Verbrechen des Jahrhunderts" gehandelt. Zu seiner Rolle bei dem tödlichen Angriff von Trump-Anhängern auf das Kapitol vor knapp eineinhalb Jahren behauptete er, die Erstürmung sei nicht von ihm verursacht worden, "sondern von einer gefälschten und gestohlenen Wahl".
Eskalation in Washington: Der Sturm auf das Kapitol in Bildern

Nach einer Ansprache Trumps hatten Anhänger des damaligen Präsidenten am 6. Januar 2021 den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington erstürmt. Sie wollten verhindern, dass der Wahlsieg des Demokraten Joe Biden vom November 2020 bestätigt wird. Bei der Attacke kamen mehrere Menschen ums Leben, Dutzende wurden verletzt. Der Untersuchungsausschuss war am Donnerstagabend erstmals zu einer öffentlichen Sitzung zusammengekommen. Die Ausschussmitglieder warfen Trump vor, den wütenden Mob angetrieben zu haben.