Gefangenenlager auf Kuba Trump hält an Guantánamo fest

US-Präsident Barack Obama plant weitere Entlassungen aus Guantánamo. Sein Nachfolger Donald Trump unterstützt das Vorhaben nicht. In der Freilassung der Häftlinge sieht er eine Bedrohung. 

Alle Häftlinge im Gefangenenlager Guantánamo sollen dort weiter inhaftiert bleiben. Diese Sicht vertritt der zukünftige US-Präsident Donld Trump - und schrieb es auch beim Kurznachrichtendienst Twitter. "Es darf keine weiteren Entlassungen aus Gitmo geben. Das sind extrem gefährliche Menschen und es sollte ihnen nicht erlaubt werden, in den Kampf zurückzukehren", schrieb Trump am Dienstag. Gitmo ist eine geläufige Abkürzung für das Gefangenenlager auf Kuba.

Es war nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 errichtet worden, um Terrorverdächtige außerhalb der Justizverfahren festzuhalten. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International reagierte mit Kritik auf Trumps Äußerung. Ein Sprecher des amtierenden Präsidenten Barack Obama ließ dagegen durchblicken, dass sich das Lager in den kommenden Tagen tatsächlich noch einmal leeren könnte. Obama hatte bereits im November in Aussicht gestellt, dass in seinen letzten Wochen im Amt weitere Insassen freigelassen werden.

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Donald Trump machte Wahlkampf mit Guantánamo

Aktuell befinden sich noch 59 Gefangene in dem Lager, von denen 23 die Freigabe zur Entlassung haben. Das sogenannte Periodic Review Board, ein Gremium aus Vertretern mehrerer Ministerien, hat entschieden, dass sie keine bedeutende Bedrohung für die Sicherheit der USA darstellen und in ihre Heimat oder in ein anderes Land geschickt werden können.

Viele der Insassen sitzen seit Jahren ohne Anklage in dem Lager fest. Obama wollte es schon kurz nach seinem Amtsantritt 2009 schließen, scheiterte jedoch. Der designierte Präsident Trump hat im Wahlkampf versprochen, Guantánamo offen zu lassen.

DPA
fri