Veranstaltung in Miami Trump als "Fake News"-Killer: Anhänger feiern makabere Videomontage

Donald Trump vor dem Weißen Haus in Washington
Donald Trump vor dem Weißen Haus in Washington
© Nicholas Kamm / AFP
US-Präsident Donald Trump hat die USA als möglichen Vermittler in der militärischen Auseinandersetzung zwischen der Türkei und den kurdischen Milizen in Nordsyrien ins Spiel gebracht. Zugleich drohte er der Türkei erneut mit harten Strafmaßnahmen gegen die türkische Wirtschaft. Diese Drohung hatte Trump bereits zuvor ausgesprochen für den Fall, dass sich die Türkei gegenüber den Kurden «inhuman» verhalten würde.
O-Ton Donald Trump, Präsident der USA
«Man hat die Möglichkeit Truppen zu entsenden und wieder jeden zu schlagen, oder man wendet harte wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen die Türkei an oder man vermittelt. Ich hoffe, wir können vermitteln.» Der Republikaner betonte in Washington, eine Entsendung von Truppen sei das, was er am wenigsten wolle. Das türkische Militär hatte am Mittwoch eine Militäroffensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien gestartet. Ziel der Operation ist die Kurdenmiliz YPG. Sie kontrolliert auf syrischer Seite ein grßes Gebiet. Der Einmarsch der Türkei in Nordsyrien folgte auf Trumps überraschende Ankündigung, amerikanische Soldaten aus der Grenzregion abzuziehen.
Donald Trump steht mit vielen auf Kriegsfuß. In einer fiktiven und angeblich ironisch gemeinten Videomontage wird der US-Präsident gezeigt, wie er Journalisten und politische Gegner mit brachialer Gewalt begegnet.

Anhänger von US-Präsident Donald Trump haben auf einer Veranstaltung in Miami eine makabere Videomontage abgespielt. Darin attackiert ein Trump-Charakter Journalisten und politische Gegner mit brachialer Gewalt. Die "New York Times" berichtete am Sonntag, in dem Clip sei der Kopf des Präsidenten auf einen Mann montiert, der auf Menschen schießt, deren Köpfe durch die Logos von US-Medien ersetzt wurden.    

Donald Trump in der "Kirche der Fake News"

Die Videomontage zeigt fiktive Vorgänge in einer "Kirche der Fake News". Nach seinen Schüssen auf Journalisten schlägt der Trump-Charakter den verstorbenen republikanischen Senator John McCain in den Nacken und setzt den Kopf des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Bernie Sanders in Brand. Er stößt den republikanischen Senator Mitt Romney auf den Boden und Ex-Präsident Barack Obama gegen eine Wand.    

Der Organisator der Veranstaltung "American Priority", die letzte Woche in einem Trump-Resort bei Miami stattfand, sagte der "New York Times", der Clip sei Teil einer "Ausstellung" von ironischen Foto- und Videomontagen gewesen, sogenannter Internet-Memes. "American Priority lehnt jede politische Gewalt ab und will einen gesunden Dialog über den Schutz der Meinungsfreiheit fördern", sagte Alex Phillips.    

Trump wird vorgeworfen, mit seiner aggressiven Rhetorik gegen die Medien zu hetzen. Bei Kundgebungen appellierte der US-Präsident immer wieder an seine Anhänger, die anwesenden Journalisten auszubuhen und zu unterbrechen. Er selbst sieht sich als Opfer einer systematischen Kampagne der großen Medienhäuser wie CNN, "Washington Post" oder "New York Times", denen er bei jeder Gelegenheit vorwirft, bewusst zu seinem Nachteil "Fake News", also Falschnachrichten, zu verbreiten.

AFP
fs