Outfitwahl Trump lobt Selenskyjs Anzug – "der beste, den ich hatte"

Donald Trump steht neben Wolodymyr Selenskyj zwischen einer US-Fahne und einer Fahne der Ukraine vor dem Weißen Haus
Trump (M.) und Selenskyj (r.) nach der Ankunft des ukrainischen Präsidenten vor dem Weißen Haus
© Nathan Howard
Bei seinem letzten Besuch im Weißen Haus trug Selenskyj Militärkleidung – und erntete Kritik. Dieses Mal gefällt seine Kleiderwahl Gastgeber Trump. Der äußert sich direkt dazu.

Einem Vorwurf muss sich Wolodymyr Selenskyj dieses Mal nicht ausgesetzt sehen: dass er unangemessen gekleidet sei. In Schwarz von Kragen bis Schuh, in Hemd und Sakko trifft der ukrainische Präsident am Montag in Washington ein. Als Gastgeber Donald Trump ihm zur Begrüßung die Hand schüttelt, sagt er, er liebe es und zeigt auf den Anzug. "Der beste, den ich hatte", antwortet Selenskyj. 

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Ein kurzer Austausch – doch auch kleine Gesten sind bedeutsam bei dieser diplomatischen Blitzaktion, zu der internationale Staatschefs heute spontan zusammenkommen (in unserem Newsblog halten wir Sie über alle aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden). Vor allem aber weckt die Szene Erinnerungen an Selenskyjs letzten Besuch in Washington im Februar, der in einem Fiasko geendet war: Vor den Augen der Welt hatte Trump seinen ukrainischen Amtskollegen gedemütigt. Der verließ Washington vorzeitig. 

Trump Selenskyj
Der Moment, der die Welt den Atem anhalten ließ: Donald Trump attackiert Wolodymyr Selenskyj verbal 
© JIM LO SCALZO/ / DPA

Auch damals war Selenskyjs Kleidung bei der Begrüßung Thema gewesen. Er hatte eine schwarze Hose sowie einen schwarzen, langärmligen Pulli, auf der Brust ein Dreizack, das Staatswappen der Ukraine, getragen. US-Präsident Donald Trump kommentierte das Outfit mit dem Satz: "Wow, Sie haben sich heute aber schick gemacht." Unter Trumps Anhängern flammte Kritik auf: Selenskyj habe seine Gastgeber mit dieser Kleidung beleidigt. Dass Selenskyj seit dem ersten Tag des russischen Angriffskriegs Militärkleidung trägt und das Ausdruck seiner Rolle als Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte ist, sahen sie nicht, sondern stattdessen eine Respektlosigkeit. Ukrainerinnen und Ukrainer verteidigten damals das Outfit ihres Präsidenten

Trump über die Menschen in der Ukraine: "Wir lieben sie"

Im Vorfeld dieses zweiten Besuchs wurde spekuliert, was Selenskyj wohl tragen würde. Der Stil des Anzugs sei "militärisch", zitiert "Politico" Designerin Elvira Gasanova. Die Symbolik bleibe: Selenskyj als Staatsoberhaupt eines Landes, das sich im Krieg befindet.

Bedeutender als das Lob für sein Outfit dürfte für den ukrainischen Präsidenten allerdings eine weitere Aussage von Trump gewesen sein. Als die beiden vor dem Weißen Haus stehen, fragt ein Reporter Trump, was seine Botschaft für die Menschen in der Ukraine sei: "Wir lieben sie." Er sagt es ein zweites Mal: "Wir lieben sie."

Dann geht es ins Oval Office. Dort ist der Anzug tatsächlich noch einmal Thema. "Sie sehen wundervoll aus", sagt Brian Glenn, der Reporter, der Selenskyj beim letzten Mal vorgeworfen hatte, keinen zu tragen. Selenskyj kontert geschickt: "Sie haben denselben Anzug an", sagt er zu dem Reporter, "ich trage etwas anderes". Die Anwesenden, auch Trump, lachen, beschreibt stern-US-Korrespondentin Leonie Scheuble die Szene. Ihr Fazit: "Die erste Hürde ist genommen. Selenskyj hat das Treffen vor den Kameras im Oval Office unbeschadet hinter sich gebracht." Es liegen weitere Stunden in Washington vor Selenskyj, Trump und den anderen Staatsoberhäuptern. 

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