Vergleich zweier Bilder wird aktuell Kaum noch divers: Fotos zeigen, wie Trump und Obama das Weiße Haus führ(t)en

Die Unterschiede zwischen US-Präsident Donald Trump und seinem Vorgänger Barack Obama werden nicht nur in ihrem politischen Auftreten deutlich. Ein Vergleich der obligatorischen Fotos mit Praktikanten aus dem Weißen Haus ging schon 2018 viral und wird in der aktuellen Rassismus-Debatte wieder erschreckend aktuell.

Acht Jahre lang hat Barack Obama als erster schwarzer Präsident die USA geführt. Nach der Wahl von Donald Trump im Jahr 2016 kam es zu einem Paradigmenwechsel in den Vereinigten Staaten – der 73-Jährige verkörpert in vielerlei Hinsicht eine andere Politik als sein Vorgänger.

Das wird nicht nur in seinem politischen Auftreten deutlich, sondern auch darin, wie Trump das Weiße Haus führt. Aktuell verbreiten sich im Internet zwei Bilder, die diese Unterschiede besonders sichtbar machen. Zwar sind die Aufnahmen schon älter, doch durch die "Black Lives Matter"-Debatte werden sie erneut diskutiert. Es sind die obligatorischen Fotos der Staatsoberhäupter mit jungen Männern und Frauen, die im Amtssitz des Präsidenten ein Praktikum absolviert haben. Interessant ist dabei vor allem die Zusammensetzung der Gruppe der Praktikanten.

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Praktikanten im Weißen Haus: Unter Obama divers, unter Trump fast nur weiße Männer

Unter Obama ist die Gruppe relativ divers: Es sind viele Schwarze dabei, Latinos, auch Menschen mit asiatischem Aussehen, das Verhältnis zwischen Männern und Frauen ist nahezu ausgeglichen. In der Trump-Ära hat sich das offensichtlich geändert: Auf einem Bild aus dem Jahr 2018 posiert der Präsident fast ausschließlich mit Männern, lediglich zwei People of Colour sind zu sehen – und deren Platz befindet sich ganz am Rand der Gruppe.

Der Radio- und Podcast-Moderator Fernand R. Amandi hat die Bilder auf Twitter nebeneinandergestellt. Amandi ist auch als politischer Strategieberater für die Demokraten tätig und somit ein Gegner von Trump und dessen Politik. Die Unterschiede auf den Bildern sind aber auch für neutrale Beobachter zu erkennen. Den Umgang mit Praktikanten handhaben die Präsidenten verschieden: Während Obama dem Nachwuchs, der neben ihm steht, freundlich die Hände auf die Schultern legt, wirkt Trump eher distanziert.

Barack Obama und Donald Trump üben öffentlich Kritik aneinander.
© AFP / DPA / stern.de
"Extrem inkompetent": Schlagabtausch zwischen Trump und Obama geht in die nächste Runde

Auf Twitter wurde der Vergleich der Bilder schon 200.000 Mal retweetet. Und es sind nicht nur diese Fotos, die symbolisch den Unterschied zwischen den beiden Amtszeiten aufzeigen. Viele User teilten weitere Fotos, die das Verhalten von Trump und Obama sowie ihrer Parteien in ähnlichen Situationen zeigen.

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Auch im Umgang mit anderen Staatschefs oder in der Reaktion auf rassistische Vorfälle im eigenen Land wählt Trump meist eine andere Vorgehensweise als sein Vorgänger. So ist es wenig verwunderlich, dass die beiden Präsidenten nicht viel voneinander halten. Trump zieht regelmäßig in seinen Tweets über Obama her, so, wie auch schon zu dessen Amtszeit. Und Obama äußert sich kritisch über die Politik seines Nachfolgers, auch wenn er dessen Namen dabei nicht nennt. Über den Umgang mit dem Coronavirus in den USA sagte er unter anderem: "Diese Pandemie hat vor allem unsere Überzeugung zunichte gemacht, dass die Leute, die in der Verantwortung stehen, wissen, was sie tun."

Übrigens: Auch auf einem Foto der Praktikanten und Praktikantinnen des Jahrgangs 2019, das US-Vizepräsident Mike Pence im letzten Jahr auf Twitter teilte, ist nicht wesentlich mehr Diversität in der Gruppe zu erkennen.

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Auch damals kritisierten User die Auswahl des Weißen Hauses. Ein User kommentierte beispielsweise: "Seit den 70er-Jahren habe ich nicht mehr eine so große Ansammlung gut angezogener weißer Menschen gesehen. Es wäre schwer, eine Gruppe zu finden, die weniger die eigentliche Population der USA repräsentiert, als diese Gruppe Praktikantinnen und Praktikanten."

Der neue Jahrgang tritt seine Praktikumszeit laut Website des White House in diesem Jahr am 24. Juni an. Ob er sich in die Reihe seiner Vorgänger der letzten paar Jahre einreihen wird, bleibt abzuwarten. 

epp