Immer wieder macht Donald Trump mit Aussagen auf sich aufmerksam, die eher nach einem Alleinherrscher klingen, als nach einem Präsidentschaftskandiaten. Bei einem Townhall-Meeting wurde Trump nun ganz konkret von seinem Freund Sean Hannity, Moderator bei Fox News, danach gefragt – und gab eine verstörende Antwort.
"Versprechen Sie heute Nacht Amerika, dass Sie unter keinen Umständen Ihre Macht missbrauchen, das Gesetz brechen?", fragte Hannity sehr klar. "Nur am ersten Tag", antwortete Trump unerwartet. Dann plane er, die speziellen Machtprivillegien des US-Präsidenten zu nutzen, um die mexikanische Grenze tzu schließen und nach Öl zu bohren.
Trump über Diktatur: "Nur am ersten Tag"
Dass es ganz konkret um die Frage ging, ob er nach verschiedenen Drohungen seine Macht als eine Art Diktator missbrauchen würde, hatte Trump durchaus verstanden. Hannity hatte ihn offen auf den Vorwurf angesprochen, dass er im Falle einer Wiederwahl eine Diktatur einführen wolle. "Ich liebe diesen Typen", sagte er über Hannity. "Er fragt mich: Du wirst kein Diktator, oder?", erklärte er seine Aussage. "Ich antworte: Nein, nein, nein. Nur am ersten Tag. Wir machen die Grenze dicht, bohren, bohren, bohren. Danach bin ich kein Diktator mehr."
Die Sorge um einen möglichen Machtmissbrauch im Falle einer zweiten Amstzeit hat gleich mehrere Gründe. Trump hatte in den letzten Wochen mehrfach seine Gegner als "Ungeziefer" bezeichnet, damit an Reden des Nazi-Regimes erinnert, wie sein Konkurrent präsident Joe Biden bereits anmerkte. Zudem waren Pläne bekannt geworden, die Macht des Präsidentenamtes auszubauen und die US-Demokratie gezielt zu schwächen.
Vorwürfe gegen Biden
Trump selbst sieht seine Ankündigungen indes als Reaktion auf einen vermeintliche Dikatatur des aktuellen Amsinhabers. Gefragt, ob er die Macht des Amtes auch missbrauchen würde, um gegen seine Gegner vorzugehen, antwortete er mit einer Gegenfrage: "Sie meinen, so wie diese ihre Macht aktuell benutzen?", fragte er in Bezug zu den zahlreichen Gerichtsverfahren gegen den ehemaligen Präsidenten wegen Wahlbetrugs und Finanzbetrugs.
Dass selbst Hannity ihn mit den Vorwürfen konfrontiert, ist durchaus bemerkenswert. Trump hatte in den letzten Wochen gleich mehrfach versucht, die Verfolgung der Strafverfolgungsbehörden als Unterdrückungsversuche der aktuellen Regierung zu zeichnen. Biden zerstöre als Diktator die Demokratie, behauptete er in Reden. Und kündigte an, im Falle seiner Wiederwahl mit aller Macht gegen Biden und das Rechtssystem vorzugehen.
Quelle: Fox Townhall