Die panamaischen Behörden haben ein nordkoreanisches Schiff mit mutmaßlicher Raketentechnologie an Bord vor der Einfahrt in den Panamakanal gestoppt. Staatspräsident Ricardo Martinelli sagte Radio Panamá am Montag, das Schiff sei aus Kuba gekommen und auf dem Weg nach Nordkorea gewesen. In zwei Containern seien mögliche Raketenteile gefunden worden.
Wie Martinelli erläuterte, schöpfte die Polizei in Colón an der atlantischen Zufahrt des Kanals Verdacht, das Schiff könnte Drogen geladen haben. Daraufhin wurde das Schiff, das große Mengen Zucker transportierte, durchsucht. "Wir begannen, den Zucker zu entladen, und wir fanden zwei Container, die vermutlich ausgefeilte Raketenausrüstung enthalten", sagte Martinelli. "Der Kapitän versuchte, sich das Leben zu nehmen, und es gab einen Aufstand der Matrosen an Bord", fügte er hinzu.
"Kanal des Friedens"
Martinelli verwies darauf, dass Kriegsmaterial nicht undeklariert durch den Panamakanal transportiert werden dürfe. "Der Panamakanal ist ein Kanal des Friedens und nicht des Krieges", sagte er. Der knapp 80 Kilometer lange Kanal ist eine der wichtigsten internationalen Wasserstraßen.
Das kommunistische Kuba unterhält traditionell gute Beziehungen zum kommunistischen Nordkorea. Im Jahr 1962 hatte die Kubakrise die Welt an den Rand eines Atomkrieges gebracht. Damals kam es zur Konfrontation zwischen den USA und der Sowjetunion um die Stationierung sowjetischer Mittelstreckenraketen auf der Karibikinsel.