Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat erneut die Erwartungen gedämpft, dass die EU-Staats- und Regierungschefs diese Woche in Brüssel einen Notfall-Plan für Griechenland beschließen.
Es sei unverändert der Stand, dass Hilfen der Partner nur im Notfall als letzte Möglichkeit ("ultima ratio") in Betracht kämen, bekräftigte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm am Montag in Berlin.
Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou habe am vergangenen Sonntag in einem Telefongespräch mit Merkel deutlich gemacht, dass Griechenland keine Finanzhilfe benötige.
Dafür fänden seit Monaten technische Gespräche statt für den Fall, dass eine solche Notlage eintrete. Entsprechend seien die Äußerungen von EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso einzuordnen.
Wilhelm zufolge bezieht sich der Beitrag Barrosos auf das, was seit Monaten diskutiert werde: "Auf die technischen Modalitäten (...) für den Fall, dass die ultima ratio erreicht ist."
In einem Notfall sei die finanzielle Mithilfe des Internationalen Währungsfonds (IWF) für die Kanzlerin und die Bundesregierung "definitiv ein Thema". Unverändert gelte aber: "Finanzielle Hilfen an Griechenland stehen am Donnerstag und Freitag dieser Woche auf dem Europäischen Rat nicht zur Entscheidung an."
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) lehnt finanzielle IWF-Hilfen für das hoch verschuldete Euro-Mitglied Griechenland bisher ab.