Foto des Whistleblowers aufgetaucht Edward Snowden kauft ein

Irgendwo in den Weiten Russlands hält sich der Ex-Geheimdienstler seit Monaten versteckt. Jetzt ist ein erstes Foto von Edward Snowden aufgetaucht - er schiebt einen vollen Einkaufswagen vor sich her.

Ein graues Hemd, eine blaue Jeans und ein voller Einkaufswagen - so spaziert Edward Snowden durch die Straßen Russlands. Das Foto, das die russische Nachrichtenseite "Life News" am Montag präsentierte, ist das erste bildliche Lebenszeichen des berühmten Whistleblowers, seit er Zuflucht in WladimirPutins Riesenreich gefunden hat.

Wo der Schnappschuss entstanden ist, bleibt allerdings unklar. Informationen der Online-Zeitung zufolge, soll das Foto in Moskau entstanden sein. Doch der Sprecher und Anwalt von Snowden streitet dies in einem Interview ab. "Das Bild zeigt definitiv Edward Snowden, doch ich würde nicht behaupten, dass er in Moskau lebt. Auf der Aufnahme kann man keine Autokennzeichen erkennen. Ich denke, das Foto wurde nicht in Moskau aufgenommen", sagt Anatolij Kutscherena.

Die Online-Plattform ist bekannt für gute Beziehungen zum Kreml. Laut eigenen Angaben hat "Life News" dem Fotografen für das Bild umgerechnet 2500 Euro bezahlt.

Snowden in finanzieller Klemme

In dem Interview berichtet Kutscherena auch über das Leben Snowdens in Russland. "Er versteckt sich nicht und kann sich frei bewegen, obwohl er sich natürlich nicht ohne Schutz zeigen darf", berichtet er. Auf der Aufnahme sind keine Bodyguards zu sehen. Aber den meistgesuchten Amerikaner der Welt könne man nicht unbeaufsichtigt lassen, sagt Kutscherena. "Die 90er Jahre sind zu Ende. Es ist nicht zwingend, dass die Security-Leute sich direkt neben Snowden aufhalten. Der Schutz kann auch auf Distanz erfolgen", erklärt der Anwalt.

Ansonsten führe der ehemalige US-Geheimdienstler ein normales Leben. Allerdings bewege er sich dicht an der Armutsgrenze: "Im Moment lebt er von russischen und internationalen Spendengeldern. Er besitzt so gut wie kein Geld mehr. Denn alles was er gesagt und getan hat, war seinen Überzeugugen und nicht der Geldgier geschuldet", sagt Kutscherena.

Laut Kutscherena hat Snowden auch schon mehrere Jobangebote erhalten: "Ihm wurden Stellen im Verlags-und Pressewesen sowie im IT-Bereich angeboten. Doch bis jetzt hat er noch keine Entscheidung getroffen." Er werde einen Entschluss fassen, sobald seine Familie in Russland eingeroffen ist. "Wir warten auf seinen Vater. Ich weiß, dass er bereits ein Visum erhalten hat und hoffe, dass er bald nach Russland kommt."

Russische Staatsbürgerschaft möglich

Außerdem verriet Kutscherena, dass sein Mandant überlegt, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen. Dafür muss er fünf Jahre auf dem Gebiet der Russischen Föderation verbringen. "Edward wurde eine vorübergehende Zuflucht für den Zeitraum von einem Jahr gewährt. Er kann aber seinen Aufenthalt auf unbestimmte Zeit verlängern. Nach fünf Jahren ist er berechtigt, die russische Staatsbürgerschaft zu erhalten", so Kutscherena.

Mit den russischen Verkehrsregeln muss er sich dann allerings noch vertraut machen. Auf dem Bild sieht man, dass sich hinter Snowden ein Zebrastreifen befindet. Doch diesen missachtet der ehemalige NSA-Mitarbeiter und überquert die Straße an einer nicht dafür vorgesehenen Stelle - für viele Internet-User ein gefundenes Fressen.