In Frankreich hat der dritte landesweite Protesttag gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform des konservativen Premierministers Dominique de Villepin begonnen. Gewerkschaften, Schüler- und Studentenverbände sowie Linksparteien wollen die Regierung mit einem verstärkten Druck zwingen, den Abbau des Kündigungsschutzes für junge Arbeitnehmer zurückzunehmen.
Die Gewerkschaft CFDT erwartet, dass auf den 160 Kundgebungen bis zu eineinhalb Millionen Gegner des "Vertrags zur Ersteinstellung" (CPE) demonstrieren werden. Die Gewerkschaften wollten nach einem erfolgreichen Protesttag über eine "höhere Gangart" entscheiden.
Kraftprobe zwischen Villepin und Gewerkschaften
Der erneute nationale Protesttag gilt als eine entscheidende Kraftprobe zwischen dem bisher unnachgiebigen Villepin und den Gegnern seiner Politik. Die Gewerkschaften hatten am 7. Februar rund 400.000 Demonstranten mobilisiert und am 7. März etwa 700.000.
Am Vorabend hatten Universitätsrektoren Villepin aufgefordert, das Gesetz auszusetzen und in den kommenden sechs Monaten einen breiten Dialog über die Beschäftigungspolitik zu beginnen. Villepin habe den Eindruck erweckt, er sei zu einer "bedeutsamen Geste" bereit, um den Konflikt nicht weiter eskalieren zu lassen, sagte Universitätspräsident Yannick Vallée.
In 60 von 84 Universitäten blockieren oder stören Studenten aus Protest gegen das Gesetz den Lehrbetrieb. Auch Schulen werden bestreikt.