Fukushima-Atomkrise Japaner missbilligen Krisenmanagement der Regierung

Japans Bürger sind unzufrieden mit dem Krisenmanagement ihrer Regierung. Viele kritisieren angesichts der Fukushima-Atomkrise nicht ausreichend über die radioaktive Verseuchung und die Gefahren informiert zu sein.

Die Mehrheit der Japaner ist nicht damit zufrieden, wie die Regierung mit der Atomkrise umgeht. Wie eine am Sonntag veröffentlichte Umfrage der Nachrichtenagentur Kyodo ergab, missbilligen 58,2 Prozent der befragten Bürger den Umgang der Regierung mit der Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima. Viele Bürger kritisieren, nicht ausreichend über die radioaktive Verseuchung und die Gefahren informiert zu sein. Allerdings hießen 57,9 Prozent gut, wie die Regierung die Opfer des gewaltigen Erdbebens und Tsunami im Nordosten unterstützt.

Die vor der Katastrophe stark gesunkenen Umfragewerte für Ministerpräsident Naoto Kan haben sich seither wieder etwas erholt. Er kommt jetzt auf eine Zustimmung von 28,3 Prozent, das sind 8,4 Prozent mehr als bei der vorherigen Umfrage Mitte Februar, so Kyodo weiter. Die Mehrheit (67,5 Prozent) wäre auch mit einer Anhebung der Steuern zur Finanzierung der Wiederaufbauarbeiten einverstanden, hieß es. Der japanische Staat leidet unter einer gewaltigen Verschuldung. Sie liegt mit rund 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts so hoch wie in keinem anderen Industrieland.

DPA
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