Von dem von islamistischen Palästinensern verschleppten BBC-Reporter Alan Johnston ist ein neues Lebenszeichen aufgetaucht. Wie der britische Fernsehsender unter Berufung auf den abgesetzten palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanija berichtete, zeigt ein zweites Video Johnston mit einem Sprengstoffgürtel um die Taille. Dieser werde zur Explosion gebracht, falls es einen gewaltsamen Befreiungsversuch geben sollte, sagte Johnston. Die Situation sei "sehr ernst". Das gut eineinhalb Minuten lange Video wurde auf einer einschlägigen Website veröffentlicht.
Nach Angaben des amerikanischen Intel Center, das Informationen über Terrororganisationen sammelt, spricht auf dem Video nur Johnston. Nach seinen Worten drohen die Entführer, dass der Sprengstoff bei einem Befreiungsversuch gezündet werde. Die radikal-islamische Hamas Hanijas verlangt von der palästinensischen Extremistengruppe Armee des Islam die Freilassung des Reporters und hatte mit der gewaltsamen Befreiung des Journalisten gedroht. Johnston sagte, die Drohungen der Hamas und der britischen Regierung mit einer gewaltsamen Lösung hätten die viel versprechenden Bemühungen um seine Freilassung ruiniert.
Am 1. Juni war ein erstes Video des Entführten über das Internet verbreitet worden. Darin hatten die Entführer verlangt, den in Großbritannien inhaftierten Prediger Abu Kutada auf freien Fuß zu setzen. Der heute 45-jährige Johnston war am 12. März in Gaza von Bewaffneten verschleppt worden. Zu der Tat bekannte sich eine Gruppe namens Armee des Islams, die offenbar Verbindungen zum Terrornetzwerk Al Kaida hat.