In Genua sind nicht nur Demonstranten von der Polizei niedergeknüppelt worden, sondern auch Fotografen, Reporter und Kameraleute.
Nach Angaben der Hilfsorganisation »Reporter ohne Grenzen« wurden bei den Demonstrationen gegen den G8-Gipfel »mindestens 16 Journalisten ernsthaft verletzt«. Unter ihnen auch stern-Fotograf Eligio Paoni. Er beobachtete das Geschehen auf der Piazza Alimonda, als dort Carlo Giuliani erschossen wurde. Paoni ging vor dem schmächtigen Köper des Toten in die Knie und begann zu fotografieren, da umringte ihn ein Trupp Carabinieri in Kampfanzügen.
»Es waren an die zehn Mann«, erinnert sich der Fotograf, »und sie droschen mit Gummiknüppeln auf mich ein, rissen mir die Kameras vom Leib und zertrümmerten eine vor meinen Augen auf dem Boden.« Dass Paoni den Beamten sofort seinen offiziellen Presse-Ausweis vom G8-Gipfel-Büro entgegenhielt, unablässig schrie: »Ich bin Journalist!«, half ihm nichts. Als ihn nach endlosen Minuten ein Uniformierter unter den Hieben der Kollegen wegzog, war Paonis Körper von Blutergüssen übersät. Der stern-Fotograf wurde mit Blaulicht ins Krankenhaus transportiert. Ärzte diagnostizierten eine Gehirnerschütterung
und nähten zwei tiefe Platzwunden am Kopf. Wegen eines Blutgerinnsels unter der Schädeldecke muss Paoni weiterhin regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen in die Klinik.
Lorenzo Guadagnuggi, Reporter der konservativen Bologneser Zeitung »Il Resto del Carlino« wurde bei der Razzia auf das Genoa Social Forum durch Knüppelschläge unter anderem der Arm angebrochen. Dem BBC-Kameramann Mark Covell, der als einer der ersten das Gebäude mit erhobenen Händen verließ, brachen Polizisten acht Rippen, ein Lungenflügel kollabierte. Der noch funktionierende andere Lungenflügel muss mit Infusionen stabilisiert werden.