US-Raketenangriff in Bagdad Trump wollte ihn unbedingt tot sehen: Wer war General Ghassem Soleimani?

Ghassem Soleimani
General Ghassem Soleimani stand in dem Ruf, ein absoluter Vorzeigesoldat zu sein. Der 62-jährige Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden wurde in der Nacht zum Freitag bei einem US-Raketenangriff auf den Flughafen von Bagdad getötet.
© Office of the Iranian Supreme Leader / DPA
Die US-Raketen auf Bagdad hatten nur ein Ziel: die Tötung von General Ghassem Soleimani, dem Anführer der Al-Kuds-Brigaden. Doch wer war der Mann, den US-Präsident Trump töten ließ?

Der iranische General Ghassem Soleimani tauchte in der Region immer dann auf, wenn es für den Iran um besonders viel ging. Sein Gesicht war vor allem in den Krisenländern Syrien und im Irak berühmt-berüchtigt, sein Ruf geradezu legendär. Dort zeigte er sich gerne an der Seite schiitischer Milizen, die mit dem Irak eng verbündet sind. Er war zwar nicht der Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden (IRGC), aber als Leiter der im Ausland aktiven Al-Kuds-Brigaden genauso einflussreich.

Ghassem Soleimani
General Ghassem Soleimani stand in dem Ruf, ein absoluter Vorzeigesoldat zu sein. Der 62-jährige Kommandeur der iranischen Al-Kuds-Brigaden wurde in der Nacht zum Freitag bei einem US-Raketenangriff auf den Flughafen von Bagdad getötet.
© Office of the Iranian Supreme Leader / DPA

Ihm und den Al-Kuds-Brigaden wurde stets vorgeworfen, die Doktrin des Exports der iranischen Revolution von 1979 umzusetzen. Gleichzeitig galt er als einer der Top-Strategen im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Irak und Syrien. Im Iran selbst genoss er innerhalb der iranischen Führung den Ruf, ein absoluter Vorzeigesoldat zu sein. Auch von den Reformern, die die IRGC-Politik nicht immer befürworten, wurde er geschätzt und respektiert.

Ghassem Soleimani kämpfte schon gegen Saddam Hussein

Soleimani kam 1957 in Kerman in Südostiran zur Welt. Schon in seinen jungen Jahre war er gegen die Monarchie im Iran und unterstützte die von Ajatollah Ruhollah Chomeini geleitete islamische Bewegung. Nach der Revolution 1979 wurde er Mitglied der neu gegründeten IRGC, die de facto als zweite Streitmacht des Landes neben der klassischen Armee agieren sollte. Schon während des achtjährigen Krieges gegen den Irak (1980-88) spielte er eine bedeutende Rolle bei der Bekämpfung des Regimes von Saddam Hussein. Danach war er sowohl in Afghanistan, Libanon und im Irak als Militärstratege tätig.

1997 wurde er Kommandeur der Al-Kuds-Brigaden, die de facto als die IRGC-Einheit im Ausland angesehen wird. Sie spielt besonders im Syrien-Konflikt eine wichtige Rolle und half auch dabei, Präsident Baschar al-Assad an der Macht zu halten. Westliche Regierungen sahen in dem nun getöteten Soleimani jedoch einen Terroristen. Er galt als das militärische Gesicht der iranischen Einmischung in die Nachbarländer der Region.

DPA
kng