Greenpeace-Studie 200 Millionen Klima-Flüchtlinge

Greenpeace schlägt Alarm: Der Klimawandel könnte in Zukunft auch heftige soziale Verwerfungen mit sich bringen: Schon jetzt sind rund 20 Millionen Menschen wegen der Erderwärmung auf der Flucht. In 30 Jahren könnten es zehnmal so viele sein.

Der Klimawandel könnte in den nächsten 30 Jahren weltweit rund 200 Millionen Menschen zur Flucht aus der Heimat zwingen. Das ist das Ergebnis einer von der Umweltschutzorganisation Greenpeace vorgestellten Studie. Wegen der globalen Klimaerwärmung verschlechtern sich demnach die Lebensbedingungen für Millionen Menschen besonderes in den ärmsten Ländern der Welt so dramatisch, dass ihnen nichts anderes übrig bleibt, zu fliehen.

Derzeit sind laut Greenpeace bereits mehr als 20 Millionen Menschen auf der Flucht vor den Auswirkungen des Klimawandels. "Diese erschreckend große Flüchtlingsgruppe wird bisher von der nationalen und internationalen Politik der Industrieländer fast völlig verleugnet", sagte Andree Böhling, Klima-Experte von Greenpeace. "Angesichts der Schicksale von Millionen Menschen ist diese Ignoranz der Verursacher des Klimawandels ein Skandal", so Böhling weiter.

Die Studie macht laut Greenpeace deutlich, wie dringend Maßnahmen für den weltweiten Klimaschutz sind. Allerdings könnten selbst sofortige Maßnahmen das Ausmaß der Flüchtlingsströme nur noch begrenzen, nicht aber verhindern.

"Auch die Bundesregierung muss sich endlich dem Thema Klimaflüchtlinge stellen. Deutschland muss Verantwortung übernehmen und den betroffenen Staaten finanzielle Hilfe sowie den Menschen auf der Flucht Asyl zukommen lassen", forderte Böhling. Dazu gehörten unter anderen grundlegende Veränderungen im Migrationsrecht, in der Raumplanung und in der internationalen Zusammenarbeit.

DPA
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