Es wird verdammt eng am 6. November, wenn die Amerikaner ihren neuen Präsidenten wählen. Es wird so eng, dass mittlerweile kein Trick zu billig ist, den gegnerischen Kandidaten irgendwie in Schwulitäten zu bringen. Donald Trump, Immobilien-Tycoon und gescheiterter republikanischer Präsidentschaftkandidatenanwärter, gehört zu den Unterstützern von Mitt Romney und zu den "Birthern", also denjenigen Amerikanern, die daran zweifeln, dass Barack Obama gebürtiger US-Bürger ist. Was, wenn es tatsächlich so wäre, zur Folge hätte, dass er unrechtmäßig im Weißen Haus säße.
So leidig und albern die Debatte auch sein mag - noch immer glauben viele Millionen Wahlberechtigte, vor allem konservative, an diese Verschwörungstheorie. Grund genug also, die Diskussion zwei Wochen vor dem Wahltermin wieder anzuheizen, und so hat der Unternehmer dem Präsidenten nun ein bizarres Angebot unterbreitet: Wenn Obama alle seine persönlichen Dokumente wie Reisepässe und Universitätsabschlüsse veröffentlicht, werde er fünf Millionen Dollar, umgerechnet 3,85 Millionen Euro, für einen guten Zweck spenden, verkündete der Unternehmer via YouTube und Twitter.
"Ein Deal, den Obama nicht ablehnen kann"
"Obama ist der am wenigsten transparente Präsident in der Geschichte dieses Landes", schreibt der 66-jährige Geschäftsmann, "daher habe ich einen Deal für den Präsidenten - einen Deal, den er meiner Meinung nach nicht ablehnen kann." Das Geld werde an eine gemeinnützige Organisation gehen, die Obama auswählen könne.
Dass der millionenschwere Zampano von seinen eigenen Äußerungen nicht viel hält, bewies er erst vor einigen Tagen: Da hatte er für Mittwoch großspurig "heiße Enthüllungen" über die Obamas angekündigt, um sie via Twitter nur wenig später wieder zurückzuziehen: "Alle meine Ankündigungen waren falsch", schrieb er. Es wurde gemunkelt, Trump könne beweisen, dass Obama als Student mit Kokain gedealt habe, andere behaupteten, ihm lägen die bereits unterzeichneten Scheidungspapiere des Ehepaars Obama vor.
Angebot gilt nur bis Ende Oktober
Dass die beiden angeblich kurz davor waren, sich scheiden zu lassen, ist kein neues Gerücht. Laut Edward Klein, Autor von "The Amateur: Barack Obama in the White House" folgte im Jahr 2000 auf eine politische Krise Baracks eine Ehekrise der Obamas. Die Unterlagen jedenfalls konnte Donald Trump nun doch nicht präsentieren. Stattdessen setzt er nun ein Kopfgeld auf Obamas Reisepass aus. Das Angebot gelte allerdings nur bis Ende des Monats. Nur gut, dass der schon bald wieder vorbei ist.