HINTERGRUND Kuwait fühlt sich weiter vom Irak bedroht

Auch elf Jahre nach dem Golfkrieg fühlt sich das kleine Öl-Emirat Kuwait mit seinen etwa zwei Millionen Einwohnern vom benachbarten Irak bedroht. Deshalb schloss das Land am Persischen Golf im Dezember 2000 auch mit fünf weiteren Staaten des Golf- Kooperationsrates - darunter Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate - ein Abkommen zur gemeinsamen Verteidigung. Nach den Terroranschlägen vom 11. September sagte die kuwaitische Regierung des USA eine Überprüfung aller islamischer Wohlfahrtsorganisationen des Landes zu.

Kuwait erst 1994 als Staat anerkannt

Der irakische Staatschef Saddam Hussein hatte das Emirat im August 1990 überfallen. Eine Allianz unter Führung der USA vertrieb die Invasoren ein halbes Jahr später mit ihrer Operation »Wüstensturm«. Noch immer sind mehrere Tausend amerikanische und britische Soldaten in dem Land stationiert, das kurz nach Ende des Krieges mit den USA, Großbritannien und Frankreich eine militärische Zusammenarbeit vereinbarte. Der von den Vereinten Nationen mit einem scharfen Wirtschaftsembargo unter Druck gesetzte Irak erkannte Kuwait im November 1994 als souveränen Staat an.

Der Wüstenstaat, mit 17 800 Quadratkilometern etwas kleiner als das deutsche Bundesland Sachsen, hat unter dem Ölpreisverfall der vergangenen Jahre gelitten. Er befindet sich nach einer wirtschaftlichen Krise aber wieder im Aufschwung.

Die Folgen des Golfkriegs - der Irak hatte bei seinem Rückzug eine zerstörte Infrastruktur, brennende Ölquellen und verseuchte Küsten hinterlassen - sind inzwischen weitgehend beseitigt. Den bislang einseitig auf dem Öl aufgebauten und großzügig auf seine Bürger verteilten Wohlstand versucht Kuwait mit dem Aufbau anderer Industriezweige und der Handelsflotte zu bewahren.

Scheich als Staatsoberhaupt

Staatsoberhaupt des streng islamisch regierten Landes ist Scheich Dschabir Al Ahmed Al Sabah, dessen steinreiche Dynastie das Land seit mehr als zwei Jahrhunderten beherrscht. Im 50 Abgeordnete zählenden Parlament sind islamisch orientierte Gruppen die stärkste Kraft.