Der Irak ist reich an kulturhistorischen Stätten. Zentren früherer Hochkulturen sind:
Bagdad:
Das irakische Nationalmuseum beherbergt eine Sammlung mesopotamischer Altertümer wie den 3500 Jahre alten geflügelten assyrischen Bullen sowie Statuen, Grabbeigaben, Keilschrift-Tafeln und Steinfresken. Bronzetiere, Ketten, Ringe und Geschmeide aus 15 Jahrhunderten sind zu bestaunen. Weitere historische Stätten in der im Jahre 762 n. Chr. westlich vom Tigris erbauten Hauptstadt des Irak sind die Mirjan Moschee, die Ostmauer von Bagdad mit ihren Toren, das Al-Kadisia-Panorama, Gräber bedeutender Scheiche und viele Moscheen.
Babylon:
In der einstigen Hauptstadt der Könige Hammurabi (1728- 1686 v.Chr.) und Nebukadnezar (605-562 v. Chr.) stehen wohl die historisch bedeutsamsten Zeugnisse im Zweistromland. Erhalten geblieben ist die mit Ziegeln gepflasterte Prozessionsstraße, die vom Marduk-Tempel zum Königspalast führte und die Heiligtümer und die Paläste verband. Westlich dieser Straße liegen die Ruinen des Südpalastes. Weiter nördlich sind die Ruinen des aus Ziegeln und Gips erbauten Hauptpalastes von Nebukadnezar.
Ur:
Die einst bedeutende Hafenstadt aus der frühdynastischen Zeit (1. Dynastie von Ur um 2500) bietet zahlreiche sumerische Ausgrabungsstücke, Ruinen und einen frühdynastischen Königsfriedhof. Aus der Zeit der 3. Dynastie ist die dreistufige Zikkurat, ein altorientalischer Stufenturm des Nanna-Heiligtums Ekischnugal, gut erhalten.
Uruk:
In der Heimat des König Gilgamesch sind die Ruinen des sumerischen Palastes (2000 v. Chr.) besonders gut erhalten.
Samarra:
Die Ruinen der vorgeschichtlichen Stadt Samarra erstrecken sich am Ostufer des Tigris und verlaufen weiter südlich der modernen Stadt in einer Länge von fast 35 km. Einzigartig sind der Kalifenpalast aus dem 9. Jahrhundert und die einst größte Moschee der islamischen Welt (848-852 erbaut). Das über 60 Meter hohe berühmte Spiralminarett ist komplett erhalten, von der Moschee gibt es nur noch Ruinen.
Hatra:
Die Wüstenstadt aus parthischer Zeit (1. bis 3. Jahrhundert) gehört zum Welterbe der UNESCO. Befestigungsreste, ein Tempelbezirk mit Bauten und Skulpturen einer einst von Arabern getragenen Kultur mit römischen, griechischen und orientalischen Elementen zeichnen die einstige Handelsstadt heute aus.
Assur:
Die erste Hauptstadt des assyrischen Reiches aus der späten frühdynastischen Zeit (3. Jahrhundert v. Chr.) beherbergt Wehrmauern und ein großes Ruinenfeld mit einem hohen Stufenturm. - NIMRUD: Die zweite Hauptstadt von Assyrien baute König Shalmanassar I. (1273-1244 v. Chr.) zum Zentrum seines Reichs aus. Sehenswürdigkeiten sind: Der Ninurta-Tempel, der Nordwest-Palast, der Südwest-Palast, der Sargon-Palast und besonders die Zikkurat. Der alte Stufenturm sieht wie ein kegelförmiger Hügel aus und dessen Ruinen erreichen eine Höhe von 17 Metern.
Ninive:
Die Stadt am linken Tigrisufer gegenüber Mossul war Hauptstadt des Assyrerreichs von 704 bis 612 v. Chr. Teile des Königspalastes Sanheribs, Teile des Palastes Assarhaddons und der Palast Assurbanipals wurden bei Ausgrabungen in den 1920er Jahren freigelegt. Zu besichtigen sind außerdem: Ein 80 km langer Kanal, sowie ein Staudamm, verschiedene Ruinen von Tempeln und Moscheen und ein neu eingerichtetes Museum.