Im Irak entführter Deutscher Angeblich neues Ultimatum

Im Internet ist ein neues Video aufgetaucht, in dem die Entführer des im Irak verschleppten Deutschen Sinan Krause der Bundesregierung ein Ultimatum stellen. Deutschland müsse binnen zehn Tagen seine Truppen vollständig aus Afghanistan abziehen. Laut Auswärtigem Amt sei das Video aber schon älter.

Im Internet ist ein neues Video der Entführer des im Irak verschleppten Deutschen Sinan Krause aufgetaucht. Wie das auf Terrorismus spezialisierte IntelCenter am Montagabend in Alexandria bei Washington mitteilte, ist darauf der 20 Jahre alte Sinan zusammen mit seiner Mutter Hannelore zu sehen, die von den Entführern am 10. Juli freigelassen wurde. In der Videobotschaft kündigen die Entführer von der "Brigade der Pfeile der Rechtschaffenheit" die Freilassung der Mutter an und fordern den Abzug der Bundeswehrtruppen aus Afghanistan binnen zehn Tagen. Anderenfalls werde man den jungen Mann töten, hieß es. Unklar blieb nach Angaben des IntelCenters, ob es sich um ein aktuelles Ultimatum handelt oder ob es sich auf den Tag der Freilassung der Mutter bezieht.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat zurückhaltend auf das im Internet aufgetauchte Video mit Aufnahmen des im Irak entführten Deutschen Sinan Krause reagiert. "Die Aufnahme des im Irak entführten Deutschen ist offensichtlich älteren Datums und war möglicherweise schon länger auf einer einschlägigen Web-Site eingestellt", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Jäger, am Dienstag auf Nachfrage. "Der Krisenstab bemüht sich weiter mit allem Nachdruck um die Freilassung des Entführten."

Das IntelCenter veröffentlichte mehrere Standbilder aus dem 2 Minuten und 44 Sekunden langen Video. Auf einem ist die mit einem Kopftuch bekleidete weinende Mutter zu sehen, die den Kopf ihres Jungen an sich drückt. Nach Angaben des IntelCenters handelt es sich um die insgesamt dritte Videobotschaft der Entführer.

Die seit langem mit ihrem Mann in Bagdad lebende Frau war am 10. Juli nach mehr als fünf Monaten Geiselhaft im Irak freigelassen worden. Ihr 20-jähriger Sohn blieb jedoch in der Gewalt der Kidnapper.

DPA · Reuters
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