Russlands Angriff In der Ukraine sinken die Temperaturen und die Energie wird knapp – hunderte sind Dörfer ohne Strom

Am Wochenende fiel der erste Schnee im Osten der Ukraine, die Temperatur ist auf den Gefrierpunkt gesunken
Am Wochenende fiel der erste Schnee im Osten der Ukraine, die Temperatur ist auf den Gefrierpunkt gesunken
© Alex Babenko / AP / DPA
Auf die Menschen in der Ukraine wartet wohl erneut ein harter Winter. In diesen Tagen wird es kälter. Gleichzeitig kämpft das Land mit seiner Energieinfrastruktur, die durch den russischen Beschuss im letzten Jahr immer noch beschädigt ist.

Die Ukraine ist infolge sinkender Temperaturen nicht mehr in der Lage, genug Energie für den steigenden Bedarf der Menschen im Land zu produzieren. "Der Stromverbrauch nimmt weiter zu, und es gibt ein Defizit im Energiesystem", erklärte der Netzbetreiber Ukrenergo am Donnerstag in den sozialen Medien. Ukrenergo habe bereits Energieversorger in den Nachbarländern Rumänien, der Slowakei und Polen um Unterstützung gebeten.

Im vergangenen Winter hatte Russland die Energieinfrastruktur der Ukraine massiv beschossen. Laut Ukrenergo sind nach wie vor in mehreren Wärmekraftwerken Reparaturen im Gange. Der angesichts des Winters steigende Energieverbrauch stelle eine zusätzliche Belastung für die Produktionsanlagen dar, die gewartet und repariert werden müssten. 

Hunderte Siedlungen in der Ukraine ohne Strom

Infolge der russischen Angriffe und "anderer Gründe" sind laut Ukrenergo 409 Siedlungen im Land derzeit ohne Strom. Das betreffe die Regionen Dnipropetrowsk, Donezk, Charkiw und Cherson.

"Wir werden langsam aufgefressen" – Mychajlo Podoljak über die Kriegsdauer und Russland als Gegner
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© stern.de
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky warnte im Oktober davor, dass Russland in diesem Winter versuchen werde, die Stromversorgung in seinem Land zu zerstören. Zum Schutz forderte Kiew von seinen westlichen Verbündeten weitere Luftabwehrsysteme. Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte der Ukraine im Oktober weitere 195 Millionen Euro für die Sicherung der Energieversorgung zu.

AFP
mkb