Indonesien Erdbeben löst Tsunami aus

Keine vier Wochen nach dem verheerenden Beben in Indonesien erschüttern Erdstöße erneut die Region. Diesmal löste das Beben sogar einen Tsunami aus - eine Katastrophe wie 2004 wird jedoch nicht befürchtet.

Erdstöße bis zur Stärke von 7,2 haben in Indonesien hohe Flutwellen ausgelöst und Gebäude zerstört. Betroffen war die Region um die Hauptstadt Jakarta und der Westen der Insel Java. Augenzeugen berichteten, eine Flutwelle habe Hotels und Wohnhäuser an der Südküste Javas weggespült. Genaue Angaben lagen zunächst nicht vor. Es gab keine offiziellen Angaben zu Opfern.

Eine Augenzeugin berichtete aber im Rundfunk, sie habe einen vermutlich toten Menschen am Boden liegen sehen. "Da waren auch Fischerboote, die von der Welle erfasst wurden und verschwanden." Die meterhohe Welle habe mehrere Häuser ins Meer gespült.

Größerer Tsunami wird nicht erwartet

Das schwere Beben ereignete sich nach Angaben des Geophysikalischen Dienstes in Jakarta um 15.20 Uhr (10.20 Uhr MESZ). Das US- Erdbebenzentrum im US-Staat Virginia gab die Stärke der Erdstöße mit bis zu 7,2 an. Das Epizentrum habe im Indischen Ozean gelegen, etwa 366 Kilometer südlich von Jakarta. Das Tsunami-Warnzentrum auf Hawaii hatte zwar vor lokalen Flutwellen gewarnt. Einen größeren Tsunami werde es aber nicht geben. Auch in Indien wurde keine Tsunami-Warnung herausgegeben.

Erst am 27. Mai erschütterte ein Beben der Stärke 6,2 das Gebiet um die Stadt Yogyakarta. 6000 Menschen starben, Tausende wurden verletzt. Indonesien liegt am so genannten "Ring of Fire", einem Gürtel mit zahlreichen Vulkanen, wo Erdbeben häufig vorkommen.

Auch der große Tsunami am 26. Dezember 2004 war von einem Beben in Indonesien ausgelöst worden. In den Staaten um den Indischen Ozean kamen damals mehr als 200.000 Menschen ums Leben.

DPA
DPA