Irak-Konflikt Erneuter Angriff auf die italienische Botschaft

Die italienische Botschaft in Bagdad ist mit einer Rakete oder einem Mörser beschossen worden. Unterdessen verstärken die USA ihre Truppen um weitere 3.000 Soldaten.

Die italienische Botschaft in Bagdad ist mit einer Rakete oder einem Mörser beschossen worden. Das berichtete das staatliche italienische Fernsehen RAI am Mittwochabend. Das italienische Außenministerium bestätigte den Vorfall in der irakischen Hauptstadt, der sich eine halbe Stunde vor Mitternacht (Ortszeit) ereignet habe. "Wir können ausschließen, dass jemand verletzt wurde", erklärte ein Sprecher in Rom.

Zum Zeitpunkt des Angriffs befanden sich laut RAI mehrere Personen in dem Gebäude. Das Geschoss sei im zweiten Stock eingeschlagen. Der italienische Botschafter habe sich nicht in dem Gebäude aufgehalten. Der Vorfall ereignete sich zwei Wochen nach dem Anschlag in der südirakischen Stadt Nassirijah, bei dem 19 Italiener und 14 weitere Personen getötet worden waren.

Amerikanischer Truppen-Nachschub

Das US-Verteidigungsministerium entsendet drei zusätzliche Bataillone der Marineinfanteristen in den Irak. Die rund 3.000 Soldaten sollten eine fehlende dritte multinationale Division ersetzen, berichtete der US-Fernsehsenders CNN am Mittwochabend. Zwei solcher Divisionen werden bereits von Großbritannien und Polen geführt. Zudem würden fast 8.000 Reservisten der Armee, Marine, Luftwaffe und Nationalgarde von ihrer bevorstehenden Einberufung zu einem Einsatz im Irak benachrichtigt werden, kündigte das Pentagon an.

Die Einberufung der Reservisten entspricht einem Anfang November bekannt gegebenen Plan zum Austausch der US-Truppen im Zweistromland. Im Rahmen dieses Plans sollte die Gesamtstärke der US-Kräfte im Irak von derzeit 130.000 auf 105.000 Soldaten bis Mai 2004 verringert werden.

Tod bei der Vernehmung

Ein irakischer Ex-General ist am Donnerstag in El Qaim, nahe der syrischen Grenze, bei der Vernehmung durch US-Truppen gestorben. Abid Hamid Mowhusch, ein ehemaliger General der Luftabwehr, sei eines natürlichen Todes gestorben, teilte das US-Militärkommando am Donnerstag in Bagdad mit. Der Mann habe plötzlich über Unwohlsein geklagt und sei zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos geblieben. Es wurde nicht mitgeteilt, in welchem Zusammenhang Mowhusch vernommen wurde.

AP
AP, dpa