Irak Schwerstes Attentat seit Kriegsende

Der Irakkonflikt erlebt erneut einen traurigen Höhepunkt: Bei mehreren Selbstmordanschlägen sind 250 Menschen, ums Leben gekommen.

Bei einer Serie von Anschlägen und Kämpfen im Irak sind mindestens 250 Menschen ums Leben gekommen. Allein im Norden des Landes starben bei zwei Selbstmordanschlägen mit Lastwagen in einer Wohnsiedlung mindestens 175 Menschen, weit über 200 wurden verletzt. Bei der Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Tankwagens in Tadschi bei Bagdad starben zehn Menschen, eine wichtige Brücke wurde zerstört.

Wie die Agentur Aswat al-Irak berichtete, explodierten die mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in der Wohnsiedlung Siba Scheich Chidr nördlich von Mossul. Die Detonationen erfolgten beinahe zeitgleich und richteten schwere Zerstörungen an. Anschließend wurde die Siedlung aus Granatwerfern beschossen. An der Aktion zur Versorgung der Verletzten beteiligten sich auch US- Militärhubschrauber. Ein Militärsprecher sagte der Agentur, dass auch in der nahe gelegenen Siedlung Kar Isir zwei Explosionen schwere Zerstörungen angerichtet hätten. Über eventuelle Opfer aus diesem Gebiet lagen zunächst keine Angaben vor.

Irakischer Ölminister aus Bagdad entführt

Viele der Opfer in Siba Scheich Chidr sollen laut örtlichen Medienberichten Mitglieder der Religionsgruppe der Jasidi sein, von denen etwa 350.000 in und um Mossul leben. In letzter Zeit wurde über zunehmende Spannungen zwischen den Jasidi und Muslimen berichtet. In Bagdad wurde der stellvertretende irakische Ölminister entführt. Unbekannte bewaffnete Männer hätten den Minister Dschaber al-Wagaa aus einem Bürogebäude verschleppt, teilte die Polizei mit. Al-Wagaa werde an einem unbekannten Ort festgehalten, hieß es weiter. Wer hinter der Entführung steht, war zunächst unklar.

Laut Aswat al-Irak wurde durch die Explosion eines mit Sprengstoff beladenen Tankwagens eine wichtige Brücke nördlich von Bagdad zerstört. Zehn Zivilisten seien bei der Explosion auf der Brücke in Tadschi ums Leben gekommen. Bei Schießereien in Bagdad starben mindestens elf Menschen. Das US-Militärkommando in Bagdad teilte mit, Aufständische hätten im Irak fünf amerikanische Soldaten getötet. In Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr-City töteten die US-Truppen nach eigenen Angaben vier mutmaßliche Angehörige der Miliz des radikalen Predigers Muktada al-Sadr.

DPA
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