UN-Generalsekretär Kofi Annan hat telefonisch mit dem irakischen Unterhändler Ali Laridschani gesprochen. Dabei habe Laridschani "Interesse an konstruktiven Verhandlungen bekundet - allerdings mit einem klaren Zeitplan", sagte Annan am Donnerstag in New York.
Es ist allerdings zweifelhaft, ob sich der Westen noch länger hinhalten lässt. "Es ist wahrscheinlicher als je zuvor, dass Iran vor den Weltsicherheitsrat kommt", sagte US-Außenamtssprecher Sean McCormack am in Washington. "An erster Stelle stünde auf der Tagesordnung eine Resolution mit Sanktionen", ergänzte Vizepräsident Richard Cheney.
Gespräche am Nullpunkt
Die iranische Regierung hatte die Siegel an seinen Atomanlagen gebrochen und sich damit wieder die Möglichkeit verschafft, Uran anzureichern - angeblich nur zu friedlichen Zwecken. Die amerikanische Administration argwöhnt jedoch, dass die Iraner Atombomben bauen wollen, die insbesondere die israelische Bevölkerung bedrohen würden. Bei einem Krisentreffen in Berlin beschlossen die Außenminister von Deutschland, Frankreich und Großbritannien am Donnerstag, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten. Die Gespräche mit der iranischen Führung seien an einem Nullpunkt angekommen, hieß es.
Unterdessen warnte der frühere iranische Präsident Ali Akbar Haschemi Rafsandschani den Westen vor voreiligen Schritten: "Der Westen sollte jetzt klug vorgehen und nichts tun, was er nachher bereut". Staatspräsident Mahmud Ahmadinedschad versicherte, sein Land fürchte die Reaktion des Westens nicht: "Die iranische Regierung und Nation haben keine Angst vor dem Klamauk des Westens und werden ihre Nuklearprogramme mit Entschlossenheit und Weisheit fortsetzen." Ahmadinedschad hatte zuvor mehrfach geäußert, er wolle Israel von der Landkarte tilgen.