Iran Mindestens 200 Tote bei Zugunglück

Bei der Explosion eines mit Chemikalien beladenen Güterzuges sind in Iran mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 300 Menschen erlitten Verletzungen. Die Unglücksursache ist noch nicht bekannt.

Der verunglückte Frachtzug hatte Schwefel, Benzin und Düngemittel geladen und war nahe der Stadt Neischabur im Nordosten des Landes entgleist und explodiert. Mehrere Dörfer sollen bei dem Feuerinferno zerstört worden sein. Mehr als 300 Menschen erlitten nach Angaben der iranischen Nachrichtenagentur IRNA Verletzungen. Über die Unglücksursache herrschte zunächst Unklarheit.

Es gab ein Erdbeben

Nach Angaben von IRNA hatte sich in der nordöstlichen Provinz Khorassan am Morgen ein leichtes Erdbeben der Stärke 3,6 ereignet. Nach Angaben offizieller Stellen vor Ort wurde der abgestellte Güterzug mit Dutzenden Waggons durch die Erdstöße in Bewegung gesetzt. In einem Bahnhof seien dann mehrere Waggons entgleist. Erst an Weihnachten waren bei einem verheerenden Erdbeben in Iran mehr als 40 000 Menschen ums Leben gekommen, rund 100 000 Menschen wurden obdachlos.

Allerdings gab es am Mittwoch zunächst keine weitere Bestätigung für einen direkten Zusammenhang zwischen dem leichten Erdbeben in der Region und dem schweren Unglück. Das iranische Fernsehen berichtete, das Feuerinferno sei durch den Zusammenstoß von zwei Güterzügen ausgelöst worden.

Schwarze Rauchwolken über den zertrümmerten Waggons

Über dem Unfallort nahe der Stadt Neischabur standen nach dem Feuerinferno schwarze Rauchwolken. Völlig ausgebrannte und zertrümmerte Waggons lagen nach Fernsehbildern auf und neben den Gleisen. Insgesamt soll der Chemikalien-Zug nach Angaben der Nachrichtenagentur IRNA aus rund 50 Waggons bestanden haben.

Nach Angaben des iranischen Fernsehens kamen auch 18 Feuerwehrleute ums Leben, als sie bei den Löscharbeiten von einer erneuten Explosion überrascht wurden. Immer wieder hätten sich Chemikalien entzündet. Fünf Dörfer sollen bei den Explosionen schwer beschädigt worden sein.

DPA