Bei einem mutmaßlichen Anschlag in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv sind am Freitagabend ein Mann getötet und fünf weitere verletzt worden. Nach Angaben von Sanitätern erlitt ein etwa 30 Jahre alter Mann bei dem Vorfall nahe der Strandpromenade tödliche Schussverletzungen. Es soll sich um einen Touristen aus Italien handeln. Andere seien verletzt worden, als ein Fahrer Passanten mit seinem Auto rammte. Nach Polizeiangaben überschlug sich das Fahrzeug.
Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Schütze sei "neutralisiert" worden. "Es war ein Terroranschlag auf Zivilisten", bei dem ein Fahrzeug als Rammbock eingesetzt worden sei, sagte er. Im Stadtzentrum waren Sirenen von Krankenwagen zu hören. Erst im vergangenen Monat waren bei dem Anschlag eines Palästinensers im Stadtzentrum Tel Avivs ein Mann getötet und zwei weitere verletzt worden.
Die Lage in Israel ist aktuell sehr angespannt
Als Reaktion hat die israelische Regierung am Freitagabend die Mobilisierung zusätzlicher Polizeieinheiten und Soldaten angekündigt. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu habe die israelische Polizei angewiesen, alle Reserveeinheiten der Grenzpolizei zu mobilisieren, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Die Armee habe er angewiesen, "zusätzliche Kräfte zu mobilisieren, um den Terroranschlägen entgegenzutreten", hieß es weiter.
Die Lage im Nahen Osten hat sich inmitten des jüdischen Pessachfestes und des muslimischen Fastenmonats massiv verschärft. Die Eskalation folgt auf Zusammenstöße zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei Mitte der Woche an der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem. Nach Raketenbeschuss aus dem Libanon griff Israel in der Nacht zum Freitag Ziele in dem Nachbarland und im Gazastreifen an. Im von Israel besetzten Westjordanland waren zuvor bereits zwei 16 und 20 Jahre alte Schwestern mit israelischer und britischer Staatsangehörigkeit bei einem Angriff getötet worden, ihre Mutter wurde schwer verletzt.
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