Im Anschluss an das Freitagsgebet in Jerusalem ist es rund um die Al-Aksa-Moschee zu schweren Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Polizisten gekommen. Die Polizei stürmte den Tempelberg, nachdem sie von dort mit Steinen beworfen worden war. Die Beamten gingen mit Tränengas, Blendgranaten und Plastikgeschossen gegen die Menge vor. Tausende von muslimischen Gläubigen verschanzten sich in der Moschee. Mindestens sechs Personen wurden verletzt.
Morddrohungen gegen Arafat
Für zusätzliche Spannungen sorgten neue Drohungen des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon gegen Jassir Arafat. Der palästinensische Präsident könne ebenso zum Ziel eines gezielten Militäreinsatzes werden wie Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah, sagte Scharon am Freitag in mehreren Zeitungsinterviews. Bereits vor mehreren Monaten hatte das israelische Kabinett erklärt, Arafat müsse "entfernt werden". Der Vorsitzende der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) steht seit mehr als zwei Jahren in seinem Amtssitz in Ramallah faktisch unter Hausarrest.
Scharon droht Wasser- und Stromzufuhr abzuschneiden
Zu dem geplanten Truppenabzug aus dem Gazastreifen sagte Scharon der Tageszeitung "Maariv", er hoffe, dass Israel im Frühjahr 2005 bereits mitten im Prozess der "Loslösung" stehen werde. Parallel zum Abzug aus dem Gazastreifen sollten vier Siedlungen im Westjordanland geräumt werden, sagte der Regierungschef. Der Zeitung "Jediot Ahronot" sagte Scharon, Israel könnte dem Gazastreifen die Wasser- und Stromzufuhr abstellen, falls es nach dem Truppenabzug weiterhin zu Angriffen auf Israel komme.