Krieg gegen die Hamas Israelischer Politiker bekräftigt Forderung: Gaza niederbrennen

Nach einem Bombardement steigt in der Stadt Rafah im Gazastreifen eine Rauchsäule in die Luft
Nach einem Bombardement steigt in der Stadt Rafah im Gazastreifen eine Rauchsäule in die Luft
© AFP
Ein israelischer Politiker hat erneut gefordert, den Gazastreifen niederzubrennen. Die Empörung über die Aussage, die der stellvertretende Sprecher der Knesset, Nissim Vaturi, bereits früher erhoben hatte, ist groß.

Einen Tag vor einer Anhörung vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag zum Gaza-Krieg und zu Völkermord-Vorwürfen gegen Israel hat ein israelischer Politiker erneut gefordert, Gaza niederzubrennen. Der rechte Knesset-Abgeordnete von der Regierungspartei Likud, Nissim Vaturi, verteidigte am Mittwochmorgen im Gespräch mit dem Radiosender Kol Barama seinen inzwischen gelöschten Beitrag auf der Online-Plattform X (vormals Twitter). Vor knapp anderthalb Monaten schrieb Vaturi: "Gaza jetzt niederbrennen und nicht weniger!"

In dem Radio-Interview sagte Vaturi, dass er seinen X-Post, den er im November geschrieben hatte, nicht bereue und zu seinen Worten stehe. "Ich sagte "Gaza niederbrennen". Niederbrennen, was heißt das? Hineingehen und sie zerreißen."

Nissim Vaturi ist stellvertretender Sprecher des Parlaments

Vaturi bezog sich auf das Massaker der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober, bei dem in Israel 1200 Menschen getötet wurden. "Sie sind gekommen und haben uns verbrannt, unsere Kinder," sagte er.

In den Kampfgebieten im abgeriegelten Küstenstreifen befinden sich nach Vaturis Darstellung keine Zivilisten mehr. Diese seien evakuiert worden. Es gebe zwar noch 100 000 Menschen dort, aber er glaube nicht, dass es dort jetzt noch Unschuldige gebe.

Aussage von israelischem Politiker löst Empörung aus

Vaturi ist auch ein stellvertretender Sprecher des Parlaments. Seine Äußerungen sorgten für Furore. In sozialen Medien reagierten viele Nutzer auf das Radio-Interview. Vor allem der Zeitpunkt seiner Worte löste Empörung aus.

Am Donnerstag beginnt vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag die Anhörung in der Klage Südafrikas gegen Israel. Südafrikas Regierung wirft Israel vor, einen Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen zu begehen.

DPA
tis

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