Der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, hat für die beispiellose Angriffswelle der militanten Palästinenserorganisation Hamas auf sein Land den Iran verantwortlich gemacht. "Es ist klar für uns, dass der Iran dahintersteckt", sagte Prosor am Samstag im Interview mit dem Deutschlandfunk. Der Iran versuche "alles, um diese Region in einen Kriegszustand zu versetzen".

"Das bleibt nicht ohne Folgen", sagte der Botschafter. Es sei die "klare Entscheidung" der Hamas-Führung, diesen "Krieg gegen Israel zu beginnen". Für alles, was nun geschehe, sei daher die Hamas verantwortlich. Israel werde alles tun, um sich zu verteidigen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
In Israel wurden offenbar mindestens 22 Menschen erschossen
Die Hamas hatte am Samstagmorgen die "Operation Al-Aksa-Flut" gestartet. Militante Palästinenser feuerten in der Folge tausende Raketen auf Ziele in Israel ab. Nach Armeeangaben kämpfen israelische Soldaten zudem in mehreren Orten rund um den Gazastreifen "am Boden" gegen militante Palästinenser. Die Angreifer seien mit Gleitschirmen über das Meer und am Boden nach Israel eingedrungen, sagte ein Militärsprecher.
Nach Angaben von Rettungskräften wurden in Israel mindestens 22 Menschen erschossen. "Hunderte weitere Opfer" seien verletzt worden, erklärte der Rettungsdienst Magen David Adom.
Israels Armee flog als Reaktion Luftangriffe im Gazastreifen. Die den Küstenstreifen kontrollierende radikalislamische Hamas wird von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft.
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Spätestens jetzt sollte jedem klar sein, "dass die Hamas eine Terrororganisation ist", sagte Prosor. Denn die Hamas greife Zivilisten "in israelischen Kibbuzim, Dörfern, Städten" an. Aktuell sei die israelische Armee dabei, diese "zu befreien". Bei diesem "Terrorangriff auf den Staat Israel" würden nicht nur pausenlos Raketen abgefeuert, sondern zudem Zivilisten als Geiseln genommen.