Wagner-Chef USA sehen keine Hinweise für Abschuss von Prigoschins Flugzeug durch Raketen

Eine Leiche wird aus dem Wrack des Privatjets geborgen, in dem sich Jewgeni Prigoschin befunden haben soll
Eine Leiche wird aus dem Wrack des abgestürzten Privatjets geborgen, in dem sich auch der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin befunden haben soll
© Uncreditet / AP / DPA
Wieso ist das Flugzeug, in dem sich Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin befunden haben soll, über Russland abgestürzt? Der US-Regierung zufolge war jedenfalls keine Rakete im Spiel.

Nach Angaben der USA existieren bislang keine Hinweise auf einen Abschuss des Flugzeugs mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin an Bord durch eine Boden-Luft-Rakete. Es gebe "keine Informationen die nahelegen, dass es eine Boden-Luft-Rakete gab", erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Pat Ryder, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Pentagon. Berichte über eine Rakete seien "falsch". Er könne aber keine Angaben zur Absturzursache machen.

Dass Prigoschin bei dem Flugzeugabsturz getötet wurde, hält die US-Regierung dagegen für wahrscheinlich. Laut der ersten Einschätzung, die auf verschiedenen Faktoren beruhe, sei der Chef der Privatarmee Wagner vermutlich bei dem Absturz ums Leben gekommen, sagte Ryder.

Tod von Jewgeni Prigoschin noch nicht formell bestätigt

Das Flugzeug war am Mittwochabend in der Region Twer nahe des Ortes Kuschenkino abgestürzt. Nach Angaben des Katastrophenschutzministeriums überlebte keiner der zehn Insassen. Die russische Luftfahrtbehörde Rosawiatsija bestätigte zeitgleich, dass sich Prigoschin an Bord des Flugzeugs auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg befunden habe. Die Behörden gaben den Tod des Söldnerchefs jedoch nicht formell bekannt, weil die Leichen noch nicht identifiziert wurden.

Russlands Präsident Wladimir Putin, den Prigoschin im Juni mit einer kurzzeitigen Rebellion offen herausgefordert hatte, drückte am Donnerstag "den Familien aller Opfer" sein Beileid aus. Zugleich bezeichnete er Prigoschin als einen "fähigen" Mann, der "schwere Fehler" begangen habe.

AFP · DPA
mad