Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Speiseölfabrik +++ Selenskyj deutet mögliche politische Lösung um die Krim an +++ Russland: Erneut Drohnenangriffe abgewehrt +++ Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 551. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Leonie Scheuble
Und damit schließen wir den Liveblog für heute. Gute Nacht!
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Martin Thiele
Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben des indischen Premierministers Narendra Modi nicht am G-20-Gipfel in Neu-Delhi im September teilnehmen. Moskau werde bei dem Treffen am 9. und 10. September stattdessen von Außenminister Sergej Lawrow vertreten, erklärt Modis Büro. Putin habe Modi in einem Telefongespräch über seine Entscheidung informiert. Modi habe "Verständnis" für Putins Entschluss geäußert, heißt es weiter.
Vor dem Hintergrund eines gegen ihn vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verhängten Haftbefehls war Putin bereits vergangene Woche dem in Südafrika abgehaltenen Gipfel der Brics-Staaten ferngeblieben – zu denen sowohl Indien als auch Russland gehören. Indien ist allerdings, anders als Südafrika, kein Vertragsstaat des IStGH.
Vor dem Hintergrund eines gegen ihn vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verhängten Haftbefehls war Putin bereits vergangene Woche dem in Südafrika abgehaltenen Gipfel der Brics-Staaten ferngeblieben – zu denen sowohl Indien als auch Russland gehören. Indien ist allerdings, anders als Südafrika, kein Vertragsstaat des IStGH.
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Rune Weichert
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat sich in Tschechien für die große Solidarität mit seinem Land bedankt. Das sei die wichtigste Nachricht seines Besuchs in Prag, sagt er nach einem Treffen mit seinem tschechischen Kollegen Jan Lipavsky. Themen der Gespräche waren unter anderem die weitere Rüstungskooperation und die EU-Perspektive für die Ukraine, die sich gegen einen Angriffskrieg Russlands wehrt. Tschechien, das im Zuge der Osterweiterung 2004 in die EU aufgenommen wurde, kenne "alle Hürden" des Beitrittsprozesses und könne mit seinen Erfahrungen helfen, betont Kuleba. Tschechien gilt als entschiedener Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen die seit anderthalb Jahren andauernde russische Invasion.
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Erdogan will "bald" zu Gesprächen mit Putin nach Russland reisen
Rune Weichert
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan wird nach eigenen Angaben "bald" Russland besuchen, um mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über eine mögliche Wiederaufnahme des Getreideabkommens mit der Ukraine zu diskutieren. Das Treffen werde in der russischen Schwarzmeerstadt Sotschi stattfinden, sagt der Sprecher von Erdogans Partei AKP, Ömer Celik. Die Türkei hoffe durch die Gespräche eine "drohende Ernährungskrise" zu verhindern, fügt er hinzu. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagt Journalisten, es werde "intensiv" an der Vorbereitung des Treffens gearbeitet, nennt aber ebenso wie Celik kein Datum. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass der türkische Präsident am 9. September auf seinem Weg zum G20-Gipfel in Indien in Russland halt machen könnte.
Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die militärischen Spannungen im Schwarzen Meer haben seit dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zugenommen. Die Türkei versucht derzeit, das Abkommen wiederzubeleben.
Moskau war Mitte Juli aus dem Getreideabkommen ausgestiegen, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte. Die militärischen Spannungen im Schwarzen Meer haben seit dem Ausstieg Russlands aus dem Abkommen zugenommen. Die Türkei versucht derzeit, das Abkommen wiederzubeleben.
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Kreml: Bestattungsdatum für Prigoschin steht noch nicht fest
Martin Thiele
Mehrere Tage nach dem Tod des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin ist das Datum seiner Bestattung weiter unklar. "Ich habe noch keine Informationen über die Beerdigung", so Kremlsprecher Dmitri Peskow laut Agentur Interfax vor Journalisten, die nach der Beisetzung der insgesamt zehn Opfer des Flugzeugabsturzes vom vergangenen Mittwoch fragten. "Sobald eine Entscheidung gefallen ist, wird sie vermutlich öffentlich gemacht werden", fügt Peskow hinzu.
Das Flugzeug mit Prigoschin an Bord war etwa auf halber Strecke zwischen Moskau und St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt. Offiziell ist die Absturzursache noch nicht geklärt. Allerdings gehen weite Teile der russischen Öffentlichkeit wie auch westliche Regierungen davon aus, dass der Privatjet des Wagner-Chefs gezielt zum Absturz gebracht wurde. Priogoschin, dessen Kämpfer monatelang an der Seite der regulären russischen Armee gegen die Ukraine kämpfte, hatte im Juni aus Frust über die mangelnde Versorgung eine Meuterei gegen die Militär- und Staatsführung in Moskau angezettelt. Diese war allerdings schon nach rund einem Tag wieder beendet.
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Martin Thiele
Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, erwartet zügige Fortschritte bei der geplanten Stationierung einer deutschen Brigade in Litauen. Bei einem Besuch am Montag in dem baltischen Land macht er deutlich, dass der Planungsprozess in diesem Jahr abgeschlossen werden soll und beide Staaten 2024 in die "Umsetzungsphase" eintreten wollen.
"Wir werden am Ende dieses Quartals einen Plan haben", sagt Breuer bei einer Pressekonferenz in Vilnius nach einem Treffen mit Litauens Armeechef Valdemaras Rupsys. Deutschlands ranghöchster Soldat räumt ein, dass der Plan "ehrgeizig" und die zu besprechenden Themen "sehr vielfältig und zugegebenermaßen sehr komplex" seien. "Aber ich weiß, dass wir unseren Zeitplan einhalten können", so der General.
Die Bundesregierung will rund 4000 Soldaten als eigenständig handlungsfähigen und gefechtsbereiten Verband in Litauen stationieren. Damit soll dem Bedürfnis des Nato-Verbündeten nach einer verstärkten Abschreckung Rechnung getragen werden. Dies ist auch Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.
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Martin Thiele
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will Wahlen während des Kriegs nur durchführen, wenn die USA oder die EU bei der Finanzierung helfen. "Nach dem Gesetz ist es verboten, Wahlen (während des Kriegsrechts) abzuhalten", sagt er in einem Interview. Eine Durchführung sei sehr schwierig und kostspielig. Voraussetzung sei die finanzielle Unterstützung des Wahlprozesses durch die USA und die EU. "Wahlen auf Kredit werde ich nicht abhalten, Gelder von der Verteidigung für die Wahlen abziehen, werde ich ebenfalls nicht", betont Selenskyj.
Dazu müsste das Parlament "schnell" die entsprechenden Gesetze ändern. Das Hauptproblem für legitime Wahlen besteht ihm zufolge darin, wie gesichert wird, dass die Soldaten abstimmen können. Dazu müssten ebenso Wahlbeobachter in die Schützengräben geschickt werden. Eine Teilnahme der Millionen in Europa verstreuten Flüchtlinge müsste auch ermöglicht werden. "Sieben Millionen (Flüchtlinge) müssen abstimmen können. Wir brauchen jede Stimme", unterstreicht Selenskyj. Zuvor hatte der republikanische US-Senator Lindsey Graham bei einem Besuch in Kiew gefordert, dass die Ukraine trotz des Krieges spätestens 2024 Wahlen abhalten lässt.
Dazu müsste das Parlament "schnell" die entsprechenden Gesetze ändern. Das Hauptproblem für legitime Wahlen besteht ihm zufolge darin, wie gesichert wird, dass die Soldaten abstimmen können. Dazu müssten ebenso Wahlbeobachter in die Schützengräben geschickt werden. Eine Teilnahme der Millionen in Europa verstreuten Flüchtlinge müsste auch ermöglicht werden. "Sieben Millionen (Flüchtlinge) müssen abstimmen können. Wir brauchen jede Stimme", unterstreicht Selenskyj. Zuvor hatte der republikanische US-Senator Lindsey Graham bei einem Besuch in Kiew gefordert, dass die Ukraine trotz des Krieges spätestens 2024 Wahlen abhalten lässt.
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Martin Thiele
Unbekannte haben von mehreren ukrainischen Autos im nordhessischen Wolfhagen die Kennzeichen gestohlen. Teilweise wurden die Fahrzeuge auch zerkratzt, wie die Polizei in Kassel mitteilt. Insgesamt waren sechs Wagen innerhalb der vergangenen Tagen betroffen. Die Beamten ermitteln wegen Diebstahls und Sachbeschädigung. Ersten Ermittlungen zufolge begann die Serie in der Nacht zum Donnerstag. Auch am Montagmorgen wurde noch eine Anzeige erstattet. In einigen Fällen seien die betroffenen Autos mehrmals aufgesucht worden, um beispielsweise nach dem Diebstahl des vorderen Kennzeichens auch das hintere zu stehlen. Manche Fahrzeuge wurden mit einem spitzen Gegenstand an den Türen zerkratzt. Insgesamt wurden Anzeigen über neun Taten an sechs verschiedenen Autos erstattet. Konkrete Hinweise auf Täter oder ein Motiv gebe es noch nicht, erklärt die Polizei.
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Martin Thiele
Der ESA-Astronaut Matthias Maurer hält aus Sicherheitsgründen nichts von bestimmten politischen Diskussionen innerhalb der internationalen Besatzung der Raumstation ISS. "Das Vertrauen muss da sein, da ist es im Zweifelsfall besser, bestimmte Themen nicht anzusprechen – Themen, die wir eh nicht verändern können, ganz einfach um unser Leben oben nicht zu gefährden", sagt der 53-Jährige im Bayerischen Rundfunk. "Im All oben ist man auf sich allein gestellt", fügt er hinzu.
Die ISS wird gemeinsam von verschiedenen Staaten und Raumfahrtagenturen betrieben, auch die Besatzung besteht aus Astronautinnen und Astronauten unterschiedlicher Nationen. Erst am Samstag war ein neues Team aus einer US-Astronautin, einem Dänen, einem Japaner und einem Russen dorthin geflogen. Maurer selbst war zu Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf der ISS gemeinsam mit russischen Kollegen im Einsatz. Allen sei damals klar gewesen, dass im Fall von Konflikten und fehlendem Zusammenhalt als Team "Lebensgefahr" entstehen könne. "Von daher haben wir das Thema nicht weiter vertieft, weil wir sehr schnell gemerkt haben, es gibt hier doch unterschiedliche Meinungen", berichtet der Astronaut von seinen Erfahrungen.
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Martin Thiele
Im Nato-Anwärterland Schweden ist Anklage gegen einen gebürtigen Russen erhoben worden, der jahrelang Informationen für den russischen Staat beschafft haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 60-Jährigen schwerwiegende illegale Geheimdiensttätigkeiten gegen Schweden und die USA vor. Wie das zuständige Amtsgericht in Stockholm mitteilt, beginnt der Prozess am 4. September.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit Hilfe seines Unternehmens zwischen 2013 und 2022 heimlich und mit betrügerischen Mitteln technische Informationen aus dem Westen für den russischen Staat und den russischen Militärgeheimdienst GRU besorgt zu haben. Deren Offenlegung gegenüber einer fremden Macht könne der Sicherheit Schwedens und der USA schaden, führt der zuständige Staatsanwalt Henrik Olin an. Der Angeklagte ist demnach sowohl russischer als auch schwedischer Staatsbürger. Er bestreitet die Vorwürfe.
In einem ähnlichen Fall in Schweden war 2021 ein 47-Jähriger wegen Spionage für Russland zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde in Göteborg schuldig befunden, Betriebsgeheimnisse des Lastwagenherstellers Scania beschafft und sie an einen russischen Botschaftsmitarbeiter weitergegeben zu haben.
Dem Angeklagten wird vorgeworfen, mit Hilfe seines Unternehmens zwischen 2013 und 2022 heimlich und mit betrügerischen Mitteln technische Informationen aus dem Westen für den russischen Staat und den russischen Militärgeheimdienst GRU besorgt zu haben. Deren Offenlegung gegenüber einer fremden Macht könne der Sicherheit Schwedens und der USA schaden, führt der zuständige Staatsanwalt Henrik Olin an. Der Angeklagte ist demnach sowohl russischer als auch schwedischer Staatsbürger. Er bestreitet die Vorwürfe.
In einem ähnlichen Fall in Schweden war 2021 ein 47-Jähriger wegen Spionage für Russland zu drei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er wurde in Göteborg schuldig befunden, Betriebsgeheimnisse des Lastwagenherstellers Scania beschafft und sie an einen russischen Botschaftsmitarbeiter weitergegeben zu haben.
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Rune Weichert
Das russische Militär hat nach eigenen Angaben zwei Drohnen und einen Marschflugkörper über der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim abgeschossen. "Heute um 11:30 Uhr (10:30 Uhr MESZ) wurde ein weiterer Versuch des Kiewer Regimes vereitelt, einen Terroranschlag auf Objekte der Russischen Föderation zu verüben", teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Vor der Küste der Krim sei über dem Schwarzen Meer ein Marschflugkörper vernichtet worden. Zuvor hatte das Ministerium den Abschuss zweier Drohnen gemeldet. Zuletzt hatte die Ukraine ihre Angriffe auf die seit 2014 von Russland annektierte Halbinsel verstärkt und in der vergangenen Woche sogar einen Kommandotrupp auf der Krim abgesetzt.
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Tote nach Raketeneinschlag in ukrainischer Speiseölfabrik
Rune Weichert
Durch russischen Raketenbeschuss einer Speiseölfabrik in der zentralukrainischen Region Poltawa sind mindestens zwei Mitarbeiter getötet worden. Fünf weitere Menschen wurden ukrainischen Behörden zufolge in der Nacht verletzt. Alle Opfer seien zum Zeitpunkt des Angriffs in Nachtschichten in dem rund 250 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew gelegenen Betrieb im Einsatz gewesen, scheibt der Leiter des Präsidentenamtes, Andrij Jermak, auf Telegram. Der Raketeneinschlag zerstörte der örtlichen Militärverwaltung zufolge die Produktionswerkstatt der Fabrik vollständig. Suchaktionen und Trümmerbeseitigung wurden am Vormittag noch fortgesetzt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab. Bei Krywyj Rih – der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – wurden Medienberichten zufolge einige Häuser durch abgestürzte Raketenteile beschädigt. Menschen sollen nicht verletzt worden sein. Darüber hinaus beschoss Russlands Armee am Vormittag die Ortschaft Sadowe nahe der südukrainischen Stadt Cherson. Dabei wurden laut der regionalen Militärverwaltung eine 63-jährige Frau getötet und ein 58-jähriger Mann verletzt.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe feuerte Russland in der Nacht insgesamt vier Marschflugkörper und zwei Raketen auf die Ukraine ab. Bei Krywyj Rih – der Heimatstadt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj – wurden Medienberichten zufolge einige Häuser durch abgestürzte Raketenteile beschädigt. Menschen sollen nicht verletzt worden sein. Darüber hinaus beschoss Russlands Armee am Vormittag die Ortschaft Sadowe nahe der südukrainischen Stadt Cherson. Dabei wurden laut der regionalen Militärverwaltung eine 63-jährige Frau getötet und ein 58-jähriger Mann verletzt.
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DPA · AFP
rw / mth