Die russische Söldnertruppe Gruppe Wagner hat sich nach dem Tod ihres damaligen Chefs Jewgeni Prigoschin neu aufgestellt: Wie NTV berichtet, untersteht die Truppe unter dem Namen Afrikakorps nun direkt dem russischen Verteidigungsministerium.
Die neue Gruppe wurde am 23. November 2023 unter dem russischen Namen "Afrikanski Korpus" in einem gleichnamigen Telegram-Kanal vorgestellt. Gründungszweck sei demnach neben Terrorbekämpfung "eine Infrastruktur aufzubauen und humanitäre Probleme zu lösen sowie epidemiologische Untersuchungen in bestimmten Gebieten". Die ehemaligen Wagner-Söldner sollen mit dem neuen Afrikakorps neue Verträge abschließen, heißt es. Rekrutierungsaufrufe laufen demnach bereits, teils auch über alte Wagner-Kanäle.
Wagner-Nachfolger Afrikakorps verlagert den Fokus
Damit trete die Wagnergruppe aus dem Schatten einer Privatarmee, sagte der US-amerikanische Wagner-Experte John Lechner zu NTV. Für Russland haben die Neuerungen laut Lechner den Nachteil, dass der Kreml nun direkt mit eventuellen Menschenrechtsverletzungen der Truppe in Verbindung gebracht werde. Bislang wies Moskau jegliche Verantwortung dafür mit dem Verweis auf den privaten Status von sich.
Russlands Vizeverteidigungsminister Junus-bek Jewkurow tourte Ende 2023 mit einer Delegation durch mehrere afrikanische Länder. Mit einigen von ihnen schloss er Pakte, etwa mit den von Militärregierungen geführten Sahelstaaten Mali, Niger und Burkina Faso. Alle drei traten Anfang dieses Jahres aus dem westafrikanischen Wirtschafts- (und Verteidigungs-) Bündnis Ecowas aus. Der russische Fokus verlagert sich offenkundig weg von den Minengebieten in der Zentralafrikanischen Republik und hin zur Sahelregion.
Neuer Name, altes Gesicht: Die Rolle von Jan Marsalek
Trotz aller Veränderungen setzt die ehemalige Wagner-Gruppe scheinbar auch auf Kontinuität: So soll einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge Jan Marsalek, Ex-Chef des insolventen deutschen Skandalkonzerns Wirecard, mit dem Aufbau einer weltweiten Finanzstruktur für das Afrikakorps beauftragt sein. Marsalek soll bereits früher Verbindungen zu Prigoschins Wagnergruppe unterhalten haben.
Vom eisernen Püppchen bis zur Biber-Fresserin – das sind die Gesichter der Kreml-Propaganda

Solowjow ist einer der glühendsten Verteidiger, Anhänger und Befehlsempfänger von Wladimir Putin. Seine Mission: Botschaften, Ideen und Vorstellungen, die der Kreml platziert sehen will, in die Köpfe seiner Zuschauer zu prügeln. Dem Vater von acht Kindern ist dabei keine Provokation zu reißerisch, keine Beleidigung zu gehässig, keine Lüge zu halsbrecherisch, kein Widerspruch zu groß.
Damit hat sich der Talkmaster den Spitznamen Chamäleon verdient. Er dreht sein Fähnchen in jede Richtung, in der sein Herr im Kreml ihn haben will.
Solowjows Markenzeichen sind aber stets seine hasserfüllten Tiraden, ungehemmte Obszönitäten und Beleidigungen. Mit Schaum vor dem Mund ergeht er sich stundenlang auf seinem eigenen Kanal Solowjow Live. Das Ziel seiner Hetze wechselt je nach Lust und Laune – und den Vorgaben aus dem Kreml. Mal sind es LGBT-Vertreter, mal sind vermeintliche Vaterlandsverräter, mal Oppositionelle. Aber immer der Westen und die Ukraine. Dabei war Solowjow 2014 noch der Meinung, dass "Gott die Rückkehr der Krim zu Russland verbietet". Nach der Annexion änderte er jedoch schnell seine Meinung.
Sein zur Schau getragener Hass gegen den Westen hinderte ihn auch nicht daran, 1990 in die USA zu ziehen und dort an der Alabama State University zu dozieren. Sein Abscheu vor allem "Westlichen" war für Solowjow auch kein Hindernis, sich vier Villen den Ufern des malerischen Comer Sees zuzulegen. Seit er mit Sanktionen belegt wurde, weint er den Luxusimmobilen bitterlicher Tränen hinterher.
Die Zukunft der Gruppe Wagner zunächst unklar, nachdem ihr Chef Jewgeni Prigoschin im August 2023 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam, hinter dem nicht wenige ein Attentat des Kremls vermuteten. Prigoschin war bei der russischen Führung nach einem abgebrochenen Putschversuch im Juni 2023 in Ungnade gefallen. Bereits zuvor hatte er vor allem Verteidigungsminister Sergej Schoigu immer wieder harsch kritisiert. Nach Schätzungen britischer Geheimdienste halten sich zudem noch immer etwa 1000 Kämpfer der russischen Privatarmee Wagner in Belarus auf. Sie trainierten dort mit ziemlicher Sicherheit belarussische Soldaten und Sicherheitskräfte. Das teilte das britische Verteidigungsministerium am Sonntag mit, wie die Deutsche Presseagentur berichtet.
Quellen: NTV, DPA