Deutsch-russischer Geschäftsmann soll Drohnen-Bauteile nach Russland geliefert haben +++ Ukraine: Westliche Staaten haben Angriffe auf die Krim gestattet +++ Kiew meldet nach Rückeroberung von Robotyne weitere militärische Fortschritte +++ Meldungen zum Krieg in der Ukraine im stern-Newsblog.
Die Meldungen des 552. Tages von Russlands Krieg gegen die Ukraine im stern-Newsblog:
Leonie Scheuble
Und damit verabschieden wir uns und sagen: Gute Nacht!
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Leonie Scheuble
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ruft die Bürger und Bürgerinnen seines Landes zum Gedenken an die getöteten Soldaten auf. "Viele Ukrainer haben heute jemanden, an den sie sich erinnern, jemanden, den sie ehren", sagt er in seiner Abendansprache am Dienstag, der in der Ukraine als Tag der Verteidiger begangen wird. "Viele von uns waren heute in Gedanken bei ihren Angehörigen, Verwandten und Freunden, die sich derzeit im Krieg befinden. Diejenigen, die jeden Tag, jede Stunde ihr Leben für die Ukraine riskieren." Der Tag sei eine "Mahnung für unser ganzes Land". Um des großen Leides willen solle jeder sich für die Ukraine einsetzen, sich um seinen Nächsten kümmern. "Die Ukraine muss siegen. Das ist für alle das Wichtigste", so Selenskyj in dem Video.
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Leonie Scheuble
Die ukrainische Armee macht nach eigenen Angaben bei ihrem Vorstoß an der südlichen Front weitere Fortschritte. "Wir drängen den Feind zurück", schreibt der Kommandeur der im Gebiet Saporischschja eingesetzten Truppen, Brigadegeneral Oleksander Tarnawskyj, auf seinem Telegram-Kanal. Einzelheiten nennt er nicht, doch haben ukrainische Truppen mit der Eroberung des Ortes Robotyne eine erste starke russische Verteidigungslinie durchbrochen.
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Martin Thiele
Die Ukraine stellt nach Angaben ihres Außenministers Dmytro Kuleba keinen Rückgang der internationalen Unterstützung fest. Einen solchen Rückgang verspüre Kiew weder im US-Kongress noch im EU-Parlament, so Kuleba nach einem Treffen mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna in Paris vor Journalisten. Zwar seien in den USA und in "gewissen Ländern" Europas entsprechende Stimmen zu hören, so Kuleba weiter. Sein Land werde dies jedoch "durchstehen", da es einen "gerechten Kampf" kämpfe, der Unterstützung verdiene.
Die französische Außenministerin Colonna bekräftigt ihrerseits nach dem Gespräch mit Kuleba die Unterstützung Frankreichs für die Ukraine. Diese werde "so lange wie nötig" andauern, so Colonna. Gleichzeitig werde Paris Kiews Anstrengungen unterstützen, "das Fundament für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu legen".
Die französische Außenministerin Colonna bekräftigt ihrerseits nach dem Gespräch mit Kuleba die Unterstützung Frankreichs für die Ukraine. Diese werde "so lange wie nötig" andauern, so Colonna. Gleichzeitig werde Paris Kiews Anstrengungen unterstützen, "das Fundament für einen gerechten und dauerhaften Frieden zu legen".
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Martin Thiele
Russland wirft der Ukraine Artilleriebeschuss auf ein grenznahes Dorf im Gebiet Brjansk mit Todesopfern vor. Dabei seien in dem rund 15 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernten Dorf Klimowo mehrere Menschen getötet und weitere fünf Menschen verletzt worden, schreibt der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, in seinem Telegram-Kanal. Zu den Opfern sollen demnach auch Kinder zählen. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben derzeit nicht. Aus Kiew gab es zunächst keine Stellungnahme. Nach Angaben des Gouverneurs wurde beim Beschuss ein Gebäude einer Schule, sowie mehrere Wohnhäuser und administrative Einrichtungen beschädigt.
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Martin Thiele
Vor ihrem Treffen im spanischen Toledo haben die EU-Verteidigungsminister das Satellitenzentrum der Europäischen Union (SatCen) in Torrejón de Ardoz bei Madrid besucht. Das Zentrum sei "ein hervorragendes Beispiel dafür, was wir Europäer mit unserer Zusammenarbeit in den Bereichen Sicherheit und Verteidigung erreichen können", so die spanische Verteidigungsministerin Margarita Robles. Robles hob die Bedeutung der Arbeit von SatCen bei der Unterstützung der Ukraine durch die EU hervor.
„Indem wir die Ukraine unterstützen, unterstützen wir die Werte des Friedens, der Freiheit und der Demokratie.“Spaniens Verteidigungsministerin Margarita Robles
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Martin Thiele
Bei einem informellen Verteidigungsministertreffen der EU soll an diesem Mittwoch über die weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine beraten werden. Grundlage der Gespräche in der spanischen Stadt Toledo sind unter anderem Vorschläge des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Er hatte im vergangenen Monat angeregt, der Regierung in Kiew eine deutliche Ausweitung des militärischen Ausbildungsprogramms für die ukrainischen Streitkräfte zuzusichern. Wenn die Umstände es zulassen, könnte demnach sogar eine schrittweise Verlagerung der Trainingsaktivitäten in die Ukraine in Betracht gezogen werden.
Zudem empfiehlt Borrell, längerfristige Finanzierungszusagen für Militärhilfen zu machen und mit EU-Geld auch die Lieferung moderner Kampfjets und Raketen zu unterstützen. Konkret will er von 2024 bis Ende 2027 jährlich fünf Milliarden Euro mobilisieren. Das geht aus einem an die Mitgliedstaaten versandten Vorschlagspapier hervor.
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Rune Weichert
Das Landgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz verurteilt einen 62-Jährigen wegen illegaler Geschäfte mit Russland zu fünf Jahren Haft. Der Mann machte sich wegen Verstößen gegen das Außenwirtschaftsgesetz schuldig, teilt das Gericht mit. Zudem wird die Einziehung von Wertersatz in Höhe von fast vier Millionen Euro angeordnet. Dem Urteil geht eine Verständigung voraus. Demnach verkaufte der Mann zwischen Mai 2015 und Dezember 2021 in zehn Fällen gewerbsmäßig Motoren und Installationsteile nach Russland, die für zivile und militärische Zwecke genutzt werden können.
Wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland im Frühjahr 2014 hatte die Europäische Union Handelsbeschränkungen für diese sogenannten Dual-Use-Güter verhängt. Diese dürfen seitdem nur noch mit Genehmigung nach dem Außenwirtschaftsgesetz ausgeführt werden. In Kenntnis dieser Regeln und der militärischen Nutzung seiner Ware exportierte der 62-Jährige insgesamt 17 Motoren und diverse Installationsteile ohne Genehmigung nach Russland.
Wegen der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim durch Russland im Frühjahr 2014 hatte die Europäische Union Handelsbeschränkungen für diese sogenannten Dual-Use-Güter verhängt. Diese dürfen seitdem nur noch mit Genehmigung nach dem Außenwirtschaftsgesetz ausgeführt werden. In Kenntnis dieser Regeln und der militärischen Nutzung seiner Ware exportierte der 62-Jährige insgesamt 17 Motoren und diverse Installationsteile ohne Genehmigung nach Russland.
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Rune Weichert
Der russische Söldnerführer Jewgeni Prigoschin ist nach Angaben seines Pressedienstes bereits in seiner Heimatstadt St. Petersburg beerdigt worden. Bei einer Trauerfeier im engsten Kreis ohne Öffentlichkeit sei von dem 62-Jährigen Abschied genommen worden, teilt der Pressedienst des Chefs der Privatarmee Wagner am Dienstag mit. Interessenten, die sich nun auch von dem am Mittwoch bei einem Flugzeugabsturz getöteten Geschäftsmann verabschieden wollten, könnten dies auf dem Friedhof Porochowskoje tun, heißt es. Beobachter erwarten, dass das Grab zu einer Pilgerstätte für Tausende Anhänger Prigoschins werden könnte. Über einen Termin und den Ort der Beerdigung wurde seit Tagen in ganz Russland spekuliert. Unklar ist weiter die Ursache des Absturzes des Privatjets mit zehn Menschen an Bord. Die Maschine war am Mittwoch vergangener Woche auf dem Weg von Moskau nach St. Petersburg im Gebiet Twer abgestürzt.
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Rune Weichert
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba dankt Frankreich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieg für seine Hilfe. Es gehe dabei nicht nur um französische Waffen, sagt Kuleba in Paris bei einer Pressekonferenz mit der französischen Außenministerin Catherine Colonna. Es gehe auch um die immense politische Unterstützung durch Frankreich mit Blick auf die gewünschten Beitritte in die Europäische Union und das Militärbündnis Nato. Man werde Frankreich und dem französischen Volk für die geleistete Unterstützung auf ewig dankbar sein, sagt Kuleba. Frankreichs Außenministerin Colonna betont, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine sei noch immer eine der diplomatischen Prioritäten in Frankreich. Man werde die Ukraine so lange wie notwendig unterstützen. "
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Rune Weichert
Eine Frau ehrt einen gefallenen ukrainischen Soldaten auf dem Friedhof von Lychakiv in Lviv während des Gedenktages für die Verteidiger der Ukraine am heutigen 29. August.
YURIY DYACHYSHYN / AFP
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Kiew ordnet Evakuierung von Kindern aus fünf Orten an Südfront an
Rune Weichert
Die Ukraine will wegen des Kampfgeschehens an der südlichen Front die Kinder aus fünf Ortschaften in der Region Saporischschja in Sicherheit bringen. Von der "obligatorischen Evakuierung" seien insgesamt 54 Kinder und 67 Begleitpersonen betroffen, teilt das für die Reintegration russisch besetzter Gebiete zuständige Ministerium im Onlinedienst Telegram mit. Es begründet die Evakuierungsmaßnahme mit der "schwierigen Sicherheitslage und feindlichen Bombenangriffen". Am Montag hatte die ukrainische Armee die Rückeroberung der Ortschaft Robotyne im Süden des Landes gemeldet. Am Dienstag teilte ein Armeesprecher mit, die ukrainische Armee sei in der teils von Russland besetzten Region Saporischschja tiefer in Richtung der russischen Verteidigungslinien vorgedrungen.
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Rune Weichert
Eine weitere Gruppe russischer Soldaten ist nach Angaben von Militärbeobachtern in Brest im äußersten Westen von Belarus eingetroffen. Laut der oppositionellen belarussischen Militärbeobachtungsplattform "Belaruski Hajun" sollen die Soldaten an einem gemeinsamen Manöver des Militärbündnisses Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) teilnehmen. Die erste Gruppe war Berichten zufolge bereits am 18. August in der belarussischen Grenzstadt zu Polen angekommen. Die gemeinsame Übung des von Russland dominierten Militärbündnisses startet am 1. September. Daran sollen den belarussischen Staatsmedien zufolge rund 2500 Soldaten aus Russland, Belarus, Kasachstan, Kirgistan und Tadschikistan teilnehmen. Moskaus stelle dabei rund 300 Soldaten zur Verfügung.
Unabhängig von der anstehenden Übung sind nach Einschätzungen von "Belaruski Hajun" weitere 2000 russische Soldaten an vier Stützpunkten im Land stationiert. Laut dem für die Verteidigung der Grenze zu Belarus zuständigen ukrainischen General Serhij Najew hat Moskau hingegen sämtliche Bodenstreitkräfte aus Belarus abgezogen, um diese an den Angriffen auf Kupjansk und Lyman in der Ostukraine zu beteiligen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
Unabhängig von der anstehenden Übung sind nach Einschätzungen von "Belaruski Hajun" weitere 2000 russische Soldaten an vier Stützpunkten im Land stationiert. Laut dem für die Verteidigung der Grenze zu Belarus zuständigen ukrainischen General Serhij Najew hat Moskau hingegen sämtliche Bodenstreitkräfte aus Belarus abgezogen, um diese an den Angriffen auf Kupjansk und Lyman in der Ostukraine zu beteiligen. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht.
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Rune Weichert
Die russische Justiz verurteilt zwei Journalisten in Abwesenheit wegen angeblicher Verbreitung von Desinformation über das Militär zu elf Jahren Haft. Gegen Ruslan Lewijew und Michael Nacke werden nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Haftstrafen verhängt, weil sie im März 2022 ein Video mit wissentlich falschen Informationen über die russischen Armee verbreitet hätten. Die beiden Journalisten hatten Russland bereits vor ihrer Anklage im Mai 2022 verlassen. Seit Beginn der Offensive in der Ukraine im vergangenen Jahr nutzen die russischen Behörden den Vorwurf der Verbreitung von Falschinformation, um Regierungskritiker zum Schweigen zu bringen.
Nacke betreibt außerhalb Russlands einen YouTube-Kanal mit mehr als 700.000 Abonnenten. Der Militärexperte Lewijew ist der Gründer des renommierten Conflict Intelligence Team (CIT), das über die russische Armee berichtet. Im August wurde das CIT als "unerwünschte Organisation" gebrandmarkt und seine Arbeit damit kriminalisiert.
Nacke betreibt außerhalb Russlands einen YouTube-Kanal mit mehr als 700.000 Abonnenten. Der Militärexperte Lewijew ist der Gründer des renommierten Conflict Intelligence Team (CIT), das über die russische Armee berichtet. Im August wurde das CIT als "unerwünschte Organisation" gebrandmarkt und seine Arbeit damit kriminalisiert.
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DPA · AFP
rw / mth