Mysteriöses Verschwinden Wo ist Julian Assanges Katze? Es gibt eine Vermutung

Die Katze von Julian Assange blickt aus einem Fenster der Botschaft Ecuadors in London: Dieses Foto stammt vom November 2016. Wo das Tier heute lebt - und ob es noch lebt - ist nicht bekannt.
Die Katze von Julian Assange blickt aus einem Fenster der Botschaft Ecuadors in London: Dieses Foto stammt vom November 2016. Wo das Tier heute lebt - und ob es noch lebt - ist nicht bekannt.
© EPA/Hannah McKay / DPA
Als Julian Assange am Donnerstag festgenommen wurde, fehlte von seinem wichtigsten Begleiter der vergangenen Jahre jede Spur. Was ist mit seiner weltberühmten Katze geschehen? Es gibt eine Vermutung.

Auf Fotos wirkte das Tier immer ernst, oft auch ein bisschen traurig. Aber es war meist gut angezogen und besaß offenbar einen ganzen Schrank von Krawatten in verschiedenen Farben und Mustern: die Katze von Julian Assange. Es gibt unzählige Fotos, auf denen die graugetigerte Katze mit der weißen Brust und dem weißen Fleck auf Nase und Mäulchen in London aus einem Fenster der Botschaft Ecuadors schaut, in der sein Herrchen sieben Jahre lang lebte.

Als der Australier Assange am Donnerstag die diplomatische Vertretung verlassen musste und festgenommen wurde, war von seiner Katze keine Spur. Seitdem fragen viele Nutzer in den sozialen Medien: Wo ist die Katze von Assange?

"Was wird jetzt aus @EmbassyCat?", fragt ein Nutzer auf Twitter, erhält aber keine Antwort. Vielleicht auch deshalb, weil es schon seit längerer Zeit still um die Katze des Wikileaks-Gründers ist. Dabei hatte das Tier als "Embassy Cat" – also "Botschaftskatze" - sogar einen eigenen Twitter-Account, der jedoch verstummte, nachdem Assange vor einigen Monaten Krach mit seinem Hausherrn hatte und darauf nicht mehr ins Internet durfte.

Wilde Theorien über die Katze von Julian Assange auf Twitter

Eine Twitter-Nutzerin weist darauf hin, dass Assanges Katze in den sozialen Medien ein großer Sympathieträger war - was seinen Gegnern wohl nicht gefallen haben dürfte. Um ihm zu schaden und weil er das Tier so liebte, habe man es bestimmt in einem Tierasyl abgeladen, mutmaßt "Partisangirl" und erweitert damit die lange Liste der unüberprüfbaren Gerüchte. Eine andere Nutzerin bittet öffentlich einen berühmten Londoner Kater um Hilfe, "Larry the Cat", der im Amtssitz der britischen Premierministerin "arbeitet". "Number10Cat bitte sage, dass Du auf EmbassyCat aufpasst", lautet der verzweifelte Appell dieser Katzenfreundin.

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Was mit Assanges Katze geschehen ist, wissen offenbar nur wenige -  der Australier selbst, das Botschaftspersonal und angeblich auch der britische Journalist James Ball, der am Donnerstag twitterte: "Die Katze von Julian Assange wurde angeblich schon vor Ewigkeiten von der Botschaft Ecuadors in ein Tierheim gegeben. Ich rechne nicht mit einer Katzen-Auslieferung in den nächsten Stunden (ich hatte ernsthaft angeboten, sie zu adoptieren)."

Assanges graugetigerter Mitbewohner ist also verschwunden – und hat die Botschaft womöglich schon vor seinem Herrchen verlassen. Es ist noch nicht einmal klar, ob die Katze überhaupt noch am Leben ist.

Lange Zeit war sie eine Attraktion. Das Tier, das ein Geschenk von Assanges Kindern an ihren Vater war und 2012 als zehn Wochen altes Kätzchen in die Botschaft kam, erregte seit seinem Einzug in Assanges Botschafts-Asyl die Gemüter. Manche fanden das Tier einfach nur cool in seinen wechselnden Krawatten-Outfits, manche hielten sein Leben in den Räumen der Botschaft für nicht tiergerecht und forderten seine Befreiung. Einen echten Namen hatte die Katze offenbar auch nicht – oder jedenfalls wurde der in den Medien nicht bekannt. Außer "Embassy Cat" wurde sie in Medien auch "Michi" und "Cat-stro" genannt.

Vernachlässigte Julian Assange seine Katze?

Im vergangenen Herbst gab es Berichte, wonach sich Assange nicht genügend um seine Katze kümmere – es ging um Fütterung und Hygiene. Der Australier selbst hatte damals Stress mit dem Hausherrn: Dieser monierte unter anderem, der Wikileaks-Gründer solle sein Bad putzen. Da Katzen ja große Hygiene-Fans sind, hat es "Embassy Cat" vielleicht am Ende nicht mehr besonders bei seinem Herrchen gefallen, könnte man jetzt denken. Doch eine solche Vermutung wäre nur ein weiteres Gerücht, das sich nicht belegen lässt. Vielleicht dienen solche Anspielungen auf mangelnde Sauberkeit auch dazu, Assange in den Augen der Öffentlichkeit zu diskreditieren.

Was mit der "Botschaftskatze" geschehen ist – wir wissen es auch nicht. Aber vielleicht lebt sie irgendwo glücklich ohne Presserummel und mit Menschen, die sich gut um sie kümmern. Das wünschen sich auch viele User auf Twitter.

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