Kenia Großanschlag von El-Kaida-Aktivisten befürchtet

Kenianische Behörden vermuten, dass ein El-Kaida-Aktivist ins Land zurück gekehrt ist. Die USA, Großbritannien und Australien warnen vor Reisen in das ostafrikanische Land, die Briten stellen den Flugverkehr ein.

Nach den USA und Großbritannien hat am Freitag auch Australien seine Staatsbürger vor Reisen nach Kenia gewarnt. Wegen der erhöhten Gefahr von Terroranschlägen sollten neben dem ostafrikanischen Land auch mehrere Länder im Nahen Osten nach Möglichkeit gemieden werden, teilte das Außenministerium in Canberra mit.

Die kenianischen Behörden befürchten, dass ein gesuchter Terrorverdächtiger ins Land zurückgekehrt ist. Die Polizei in Nairobi warnte am Donnerstag, Fazul Abdullah Mohammed könnte ein neues spektakuläres Attentat planen. Die USA erneuerten daraufhin ihre Warnung vor Kenia-Reisen, Großbritannien setzte gar sämtliche Flüge von und nach Kenia aus.

Britisches Verkehrsministerium spricht von "akuter Bedrohung"

Das britische Verkehrsministerium warnte in einer Mitteilung an die Luftfahrtgesellschaften des Landes vor einer akuten Bedrohung der Interessen der britischen Luftfahrt in Kenia. Deshalb müssten alle Flüge von und nach Kenia ab 22.00 Uhr am Donnerstag vorerst eingestellt werden. Das britische Außenministerium begründete die Entscheidung am Donnerstagabend mit Geheimdienstinformationen, die die Regierung "extrem beunruhigt" hätten. Nähere Einzelheiten wurden nicht bekannt. "Dies ist eine Region, in der (das Terrornetzwerk) El Kaida aktiv ist", sagte der Staatsminister im Außenministerium, Mike O’Brien.

Der mutmaßliche El-Kaida-Aktivist Mohammed wird verdächtigt, in die Anschläge auf amerikanische Botschaften in Nairobi und Daressalam 1998 sowie auf ein Hotel bei Mombasa im vergangenen November beteiligt gewesen zu sein. Damals war ein israelisches Flugzeug kurz nach dem Start in Mombasa mit zwei Raketen beschossen worden. Die Geschosse verfehlten ihr Ziel. Fast zeitgleich explodierte eine Autobombe in einem Hotel bei Mombasa und riss elf Kenianer und drei Israelis in den Tod.

Der kenianische Sicherheitsminister Chris Murungaru sagte am Donnerstag, die Sicherheitsvorkehrungen für ausländische Vertretungen seien verschärft worden, insbesondere für das britische Hochkommissariat und die US-Botschaft. Es gebe aber keine konkreten Informationen "über eine spezifische Drohung".