Schwere Vorwürfe Kims Halbbruder: US-Außenministerium sieht Nordkorea als Drahtzieher des Mordes

Kim Jong Nam, Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un
Das Foto zeigt Kim Jong Nam, den Halbbruder des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un, in Narita, Japan im Jahr 2001.


© Shizuo Kambayashi/ / Picture Alliance
Das US-Außenministerium beschuldigt das nordkoreanische Regime, den Halbbruder des Machthabers Kim Jong Un mit einem Nervengift getötet zu haben. Aus diesem Grund seien zusätzliche Sanktionen gegen Nordkorea verhängt worden.

Das nordkoreanische Regime soll den Halbbruder von Machthaber Kim Jong Un mit dem Nervengift VX getötet haben. Das behauptet das US-Außenministerium. Aus diesem Grund seien zusätzliche Sanktionen gegen Nordkorea verhängt worden, teilte eine Sprecherin des Ministeriums mit. Die Strafmaßnahmen traten am Montag in Kraft. Sie gelten als weitgehend symbolisch, weil die US-Regierung bereits zahlreiche andere Sanktionen gegen Nordkorea verhängt hat.

Kim Jong Un während seiner Neujahrsansprache
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un während seiner Neujahrsansprache. Das Foto wurde von der nordkoreanischen Regierung herausgegeben.
© Uncredited/KCNA via KNS/ / DPA

Der 45 Jahre alte Kim Jong Nam war im Februar 2017 auf dem Flughafen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur getötet worden. Daraufhin wurden zwei Frauen festgenommen. Sie werden beschuldigt, dem in Pjöngjang in Ungnade gefallenen Kim Jong Nam das Nervengift VX ins Gesicht gerieben zu haben, als dieser auf seinen Flug wartete. Die Frauen hatten sich im vergangenen Oktober für unschuldig erklärt. Ihrer Aussage nach glaubten sie, an einem Streich fürs Fernsehen beteiligt gewesen zu sein.

Nordkoreanische Führung weist alle Vorwürfe zurück

Vermutet wird, dass hinter dem Anschlag der nordkoreanische Geheimdienst steckt. Die Führung Nordkoreas weist alle Vorwürfe zurück.

Kim Jong Nam war der älteste Sohn des langjährigen Machthabers Kim Jong Il (1941-2011) aus einer früheren Ehe. Die letzten Jahre hielt er sich außerhalb Nordkoreas auf. Er äußerte sich mehrfach kritisch über sein Heimatland, galt jedoch nicht als Regimegegner. 

vit/DPA