KONFLIKTE Pakistan schoss indische Drohne ab

Während andauernder Grenzgefechte an der Trennungslinie zur Kaschmirregion, schoss die pakistanische Luftwaffe ein unbemanntes indisches Aufklärungsflugzeug ab

Das pakistanische Militär (PAF) teilte in einer Erklärung am Samstag mit, das Flugzeug sei am Freitag im pakistanischem Luftraum abgefangen und abgeschossen worden. Die Wrackteile seien nahe der Stadt Raja Jang südlich der Hauptstadt Lahore der Provinz Punjab nieder gegangen. Indien werde den Bericht überprüfen, sagte ein Sprecher der indischen Luftwaffe. Zurzeit hält sich der stellvertretende US-Außenminister Richard Armitage in der Region auf, um im Kaschmir-Konflikt zwischen Indien und Pakistan zu vermitteln.

Unterdessen dauerten

die Schusswechsel an der Teilungslinie in Kaschmir an. Die Zeitung »Times of India« berichtete am Samstag, dass zwei indische Zivilisten in der Nacht im Grenzabschnitt von Poonch getötet wurden. Pakistanische Truppen hätten mit Mörsern auch auf die Städte Sawjian, Gajrian und Poonch gefeuert. Über Schäden oder Opfer wurde jedoch nichts berichtet.

Am Freitag hatte

sich nach Gesprächen des stellvertretenden US-Außenminister Richard Armitage in Neu Delhi eine leichte Entspannung im Konflikt mit Pakistan abgezeichnet. »Indien hat sich sehr darauf festgelegt, den Weg des Friedens zu gehen, denn es gibt keine Alternative zum Frieden«, sagte der indische Außenminister Jaswant Singh nach einem Treffen mit Armitage.

Das US-Außenministerium

teilte in Washington mit, das Vordringen von Moslemextremisten aus Pakistan über die Grenze nach Indien habe 'deutlich' nachgelassen. Der pakistanische Präsident Pervez Musharraf habe sich im Gespräch mit Armitage am Donnerstag verpflichtet, die 'Infiltrationen' über die Teilungslinie in Kaschmir 'dauerhaft' zu stoppen. Armitage will US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld am Samstag über seine Gespräche mit Indien und Pakistan informieren, hieß es in US-Regierungskreisen. Rumsfeld wird kommende Woche in der Region erwartet.

Die Spannungen

zwischen beiden Ländern hatten sich in den vergangenen Wochen verschärft, nachdem beim Überfall auf ein indisches Armeelager über 30 Menschen getötet worden waren. Indien warf daraufhin Pakistan erneut vor, es unterstütze die Extremisten und tue nichts gegen ihr Einsickern in den indischen Teil Kaschmirs. Pakistan erklärte, es habe bereits Schritte gegen den grenzüberschreitenden Terrorismus unternommen und forderte internationale Beobachter, um dies festzustellen.

Indien und Pakistan

haben bereits zwei Mal Krieg um das geteilte Kaschmir geführt. Beide Länder verfügen über Atomwaffen. Da sie rund eine Million Soldaten an der Grenze zusammengezogen haben, hat die jüngste Verschärfung der Lage international Befürchtungen über einen bevorstehenden Krieg ausgelöst.