Korea-Krise Nordkorea will als Atomwaffenstaat anerkannt werden

Die nordkoreanische Machtdemonstration geht in die nächste Runde: Nach den Kriegsdrohungen fordert Nordkorea eine Anerkennung als Atomwaffenstaat. Südkorea meldet derweil einen "versuchten Terrorakt".

Nach wochenlangen Kriegsdrohungen hat Nordkorea seine internationale Anerkennung als Atomwaffenstaat gefordert. Sollte es zu einem Dialog mit den USA kommen, dürfe es nicht um ein Ende des Nuklearwaffenprogramms gehen, schrieb die nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmun" am Dienstag. Es müssten vielmehr Gespräche zwischen zwei Atomwaffenstaaten sein. Nordkorea hatte den USA in der vergangenen Woche Bedingungen für Verhandlungen zur Entspannung der Korea-Krise gestellt.

Die Rede war von US-Sicherheitszusagen und einem Ende von UN-Sanktionen. Die USA hatten im Gegenzug von Nordkorea erneut einen Stopp der Atomwaffenpläne gefordert.

Nordkorea hatte den USA, Südkorea und Japan in den vergangenen Wochen immer wieder mit Angriffen gedroht. Vorangegangen waren neue UN-Sanktionen nach dem jüngsten Atomtest Nordkoreas im Februar. Die USA haben mit der Verlegung von Kampfflugzeugen und Kriegsschiffen in die Region reagiert.

Drohbrief mit "verdächtigem weißen Pulver"

Südkoreas Verteidigungsminister Kim Kwan Jin hat zudem am Dienstag nach Angaben seines Ministeriums ein Päckchen mit einem Drohbrief sowie einem "verdächtigen weißen Pulver" erhalten. Entsprechende Ermittlungen seien eingeleitet worden, noch sei aber unklar, worum genau es sich bei dem Pulver handele, sagte ein Ministeriumssprecher. Er sprach von einem "versuchten Terrorakt". Zum Inhalt des Drohbriefes äußerte er sich nicht.

Das Päckchen erreichte das Ministerium einen Tag, nachdem hunderte Flugblätter vor dem Büro des Ministers entdeckt worden waren. Darauf wurde Kims harter Kurs gegenüber Nordkorea kritisiert. Der südkoreanische Verteidigungsminister war zuletzt auch wiederholt Ziel von Propaganda aus Nordkorea.

Die Lage auf der Koreanischen Halbinsel ist seit Monaten deutlich angespannt. Nordkorea hatte nach einem neuerlichen Atomtest in Februar in den vergangenen Wochen wiederholt Angriffsdrohungen gegen Südkorea und die USA ausgesprochen.

Reuters
jat/AFP/Reuters