Serbien hat sseine Botschafter aus den USA, Frankreich und der Türkei zurückgerufen. Die Diplomaten müssten innerhalb von 48 Stunden "zur Berichterstattung" in ihre Heimat zurückkehren, sagte der serbische Außenminister Vuk Jeremic. Die drei Länder hatten ebenso wie Albanien als erste das Kosovo als neuen Staat anerkannt. Zahlreiche weitere EU-Staaten haben die Anerkennung für die kommenden Tage angekündigt.
In einer Sondersitzung des Parlaments in Belgrad warf Minsterpräsident Vojislav Kostunica den USA vor, mit der Anerkennung ihr "Gewaltgesicht" gezeigt zu haben. Sein Land werde mit allen Ländern, die das Kosovo anerkennen sollten, gleich verfahren. Mit überwältigender Mehrheit stimmten die Abgeordneten am Abend dafür, die am Vortag ausgerufene Unabhängigkeit Kosovos für null und nichtig zu erklären.
Erhalt von Frieden und Sicherheit
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sprach bei einer Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats davon, dass der Erhalt von Frieden und Sicherheit das oberste Gebot bei weiteren Entscheidungen zur Zukunft des Kosovos sei. "Es ist meine Absicht, effektiv, realistisch und konkret zu handeln", sagte Ban am Montag in New York. Dabei könne es notwendig sein, bei der seit 1999 im Kosovo stationierten UN-Mission Unmik Anpassungen vorzunehmen.
Die EU hofft, dass die von ihr geplante Experten- und Polizeigruppe unter dem Mandat von Unmik arbeiten kann. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin machte dagegen erneut deutlich, dass Moskau auf einer neuen Entscheidung des Sicherheitsrats besteht.
Der serbische Präsident Boris Tadic bekräftigte vor dem höchsten UN-Gremium sein Nein zu einem unabhängigen Balkan-Staat Kosovo. "Serbien wird das Kosovo niemals anerkennen", sagte Tadic. Er forderte Ban auf, seinen Kosovo-Sonderbeauftragten Joachim Rücker anzuweisen, die Unabhängigkeitserklärung Pristinas für null und nichtig zu erklären.