In der Debatte um den geplanten Bau einer Moschee in der Nähe des Ground Zero in New York, dem früheren Standort des World Trade Centers, sieht sich US-Präsident Barack Obama heftiger Kritik aus dem Lager der Republikaner ausgesetzt. Am Samstag hatte Obama seine grundsätzlich positiven Äußerungen zu dem umstrittenen Bauprojekt vom Vortag relativiert.
Der republikanische Abgeordnete aus New York, Peter King, sagte am Sonntag in einem Fernsehinterview, Obama hätte seine Position von Anfang an deutlich machen sollen, anstatt sich nun täglich neu zu entscheiden. Ein solch wichtiges Thema, welches auch verfassungsrechtliche Fragen aufwerfe, erfordere größere Klarheit und Präzision, sagte King, der ein erklärter Gegner der geplanten Moschee ist. Auch andere republikanische Politiker kritisierten Obama: Der texanische Senator John Cornyn sagte ebenfalls am Sonntag, der Präsident habe offenbar die Verbindung zur breiten Masse der Amerikaner verloren.
Die Debatte um den Bau einer Moschee am Ground Zero birgt neuerlich schwieriges politisches Terrain für Obama, dessen demokratische Partei Umfragen zufolge bei den Wahlen im November um die Mehrheit im Kongress bangen muss. Zuvor war das Krisenmanagement des Präsidenten bei der Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko von den Republikanern als zu langsam kritisiert worden.