Vier weitere Jahre" - Barack Obamas Twitter-Botschaft zur Bestätigung seiner Wiederwahl hat einen Rekord aufgestellt. Innerhalb einer halben Stunde nach dem Tweet gegen 23.16 Uhr (05.16 Uhr MEZ) wurde die Kurznachricht etwa 300.000 Mal weitergeleitet, wie die in den USA populäre Internetseite Buzzfeed am Mittwoch berichtete, die auf Meldungen aus dem Bereich der Sozialen Medien spezialisiert ist. Der Retweet, wie es unter Twitter-Nutzern heißt, verdrängte eine Botschaft von Teenie-Popstar Justin Bieber von der Spitze.
Neben dem Wahlkampfslogan "Vier weitere Jahre" ("Four more years") zeigt der Tweet @BarackObama ein Foto, auf dem Obama seine Frau Michelle umarmt. Auch im sozialen Netzwerk Facebook wurde die zeitgleich geschaltete Botschaft binnen einer halben Stunde zum Renner: Mehr als eine Million Nutzer klickten auf den "Like"-Button. Insgesamt zählte Twitter zum Zeitpunkt der Bekanntgabe der Wiederwahl Obamas mehr als 320.000 Tweets pro Minute mit Bezug auf die Wahl.
Auch in New York wurde Obamas Sieg gefeiert: Am Times Square brach um kurz nach 23 Uhr Jubel aus, wo Hunderte Menschen die Präsidentschaftswahl auf großen Videoleinwänden verfolgten: Barack Obama, so meldete es als erstes der konservative Fernsehsender Fox News, sei wiedergewählt. Arme flogen in die Luft, Sternenbanner wurden geschwenkt.
Obama-Rufe in New York
"Das ist eine Erleichterung, eine große Erleichterung", sagte ein junger Mann, den seine Anstecker auf der Jacke eindeutig als Anhänger des demokratischen Präsidenten auswiesen. "Es ist wunderbar, es ist fantastisch, es ist großartig. Es ist alles, was ich mir erhofft habe", fuhr er fort. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir es schon so früh erfahren, ich dachte, es wäre enger."
Eine, die ebenfalls aus vollem Herzen jubelte, war eine junge Frau mit auffälligem roten Kopftuch. "Ich bin total aus dem Häuschen", sagte sie zum Sieg Obamas. "Ich bin gespannt, was er die nächsten vier Jahre auf die Beine stellen wird." Für den Herausforderer Mitt Romney hatte sie kein gutes Wort übrig: "Er hat keine Ideen vorgebracht", klagte sie. "Es ist egal, wie viel Geld Du in Werbung steckst, die Leute merken es."
Unweit des Times Square feierten junge Anhänger der demokratischen Partei in einem Club die Wiederwahl. Die unterlegenen Republikaner hatten einen Hotelsaal nahe der Grand Central Station angemietet. Hier herrschte schon zuvor eine gedrückte Stimmung, als immer mehr Zwischenergebnisse bekannt wurden. Auf den Straßen New Yorks schallten derweil "Obama"-Rufe.
