Nahost Sawahiri ruft zu Anschlägen auf

Der Stellvertreter von al Kaida-Chef Bin Laden, Aiman al Sawahiri, hat sich im Internet zu Wort gemeldet. In einem Video fordert er die muslimische Welt zur Unterstützung der Hamas auf - und zu Anschlägen gegen israelische und amerikanische Einrichtungen.

Die Nummer zwei des Terrornetzwerks al Kaida, Aiman al Sawahiri, hat Muslime in der ganzen Welt zur Unterstützung der Hamas aufgerufen. Der Stellvertreter von Osama bin Laden forderte in einer Audiobotschaft alle Muslime auf, der palästinensischen Organisation nach ihrem militärischen Sieg im Gazastreifen Geld und Waffen zu schicken. Außerdem sollten sie amerikanische und israelische Einrichtungen angreifen.

"Gottes Wort auf Erden umsetzen"

Bislang hatte al Kaida die radikalislamische Hamas wegen ihrer Koalition mit der Fatah kritisiert. Nun rief al Sawahri die Gruppe auf, im Gazastreifen einen islamischen Staat zu errichten. "Die Übernahme der Macht ist kein Ziel, sondern ein Mittel, um Gottes Wort auf Erden umzusetzen", erklärte er. Alle Mudschahedin müssten sich mit den Palästinensern zusammenschließen. "Unterstützt den Waffenschmuggel aus Nachbarländern", sagte er: "Wir können sie unterstützen, indem wir auf den Kreuzritter und die zionistischen Interessen zielen, wo immer wir können."

Al Sawahiri griff auch den ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak an, der den israelischen Regierungschef Ehud Olmert und den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas zu einem Gipfeltreffen in Scharm el Scheich empfing. Mubarak diene den Interessen der USA und Israels. Erst am Sonntag hatte der mutmaßliche Chef von al Kaida in Ägypten zu Anschlägen aus israelische Einrichtungen dort aufgerufen. Dabei sollten die Gotteskrieger nicht zwischen Soldaten und Zivilpersonen unterscheiden.

Echtheit des Videos noch unbestätigt

Die Echtheit der 25-minütigen Botschaft al Sawahris konnte zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden. Allerdings erschienen die Aufnahmen auf einer Website, die schon der Vergangenheit Botschaften des Bin-Laden-Stellvertreters verbreitete. Es war das siebte Mal, dass er sich in diesem Jahr zu Wort meldete.

AP
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