Heute beraten die Europäische Union und die Nato über das Vorgehen und die Lage in Libyen. In getrennten Verhandlungen kommen die Verteidigungsminister der 28 Nato-Staaten sowie die Außenminister der 27 EU-Staaten zusammen. Letztere wollen härtere Sanktionen gegen das Gaddafi-Regime abstimmen.
Der Chef der libyschen Opposition, Mustafa Abd el Dschalil, fordert vorab von der internationalen Gemeinschaft dringend die Einrichtung einer Flugverbotszone über seinem Land. Den Einsatz ausländischer Bodentruppen in Libyen lehnt er aber ab.
Mittels der Flugverbotszone oder einer ähnlichen Maßnahme könne der libysche Machthaber Muammar el Gaddafi daran gehindert werden, unsere Leute zu töten", sagte Dschalil der Zeitung "Die Welt". Ausländische Soldaten in Libyen wünsche die Gegenregierung jedoch nicht. Die Lage in Libyen beschäftigt am Donnerstag in Brüssel die Mitgliedsstaaten von EU und NATO.
Dschalil war bis vor Kurzem Gaddafis Justizminister und ist nun Vorsitzender des Libyschen Nationalen Übergangsrats. Sitz des obersten Gremiums der verschiedenen Oppositionskräfte ist die von Rebellen eroberte ostlibysche Stadt Bengasi. Nach Informationen der "Welt" hat der Übergangsrat Hinweise aus Gaddafis Umfeld erhalten, wonach der Machthaber das Land verlassen werde, wenn ihm dafür Straffreiheit und die Verfügung über sein Vermögen zugesichert würden.