40 Zentimeter hoch und zylindrisch Nord Stream 2: Dänemark birgt mysteriöses Objekt vom Ostseegrund – es ist eine leere Rauchboje

Bei dem Objekt in der Nähe der Pipeline Nord Stream 2 handelt es sich um eine leere Rauchboje
Bei dem Objekt in der Nähe der Pipeline Nord Stream 2 handelt es sich um eine leere Rauchboje
© Danish Defence
Die Bergung ist abgeschlossen. Dänemark hat ein Objekt aus der Ostsee geholt, das sich in der Nähe der zerstörten Pipeline Nord Stream 2 befand: eine leere Rauchboje.

Dänische Behörden haben in der Nähe der zerstörten Nord-Stream-2-Pipeline in der Ostsee ein mysteriöses Objekt geborgen. Nach Angaben der Energieagentur und des Militärs handelt es sich dabei um eine leere Rauchboje.

Der etwa 40 Zentimeter hohe und zylindrische Behälter sei aus rund 73 Metern Tiefe vom Meeresgrund geholt worden. Ein Sicherheitsrisiko habe er nicht dargestellt.

Hintergründe der Nord-Stream-Explosionen weiter unklar

Ob und welche Rolle die Rauchboje bei den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 gespielt hat, ist nicht bekannt. Rauchbojen werden gewöhnlich dafür eingesetzt, um auf dem Wasser für längere Zeit etwas zu markieren, zum Beispiel den Ort, an dem eine Person über Bord gegangen ist.

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor vermutet, es handele sich bei dem Objekt um eine Antenne zum Empfang eines Signals zur Aktivierung eines Sprengsatzes.

An der Bergungsaktion war neben den dänischen Behörden und dem Militär auch ein Vertreter der Nord-Stream-2-Betreiberfirma, einer Tochter des russischen Energiekonzerns Gazprom, beteiligt. 

Unklar ist, ob die geborgene Rauchboje dabei helfen kann, die Hintergründe der Explosionen an den Unterwasseröhren im September 2022 aufzuklären. In mehreren Ländern laufen dazu Untersuchungen. Unter anderem hatten deutsche Ermittlungsbehörden kürzlich den Verdacht geäußert, dass mehrere Personen auf einer Segeljacht Sprengstoff zu den Pipelines transportiert haben. Es gebe möglicherweise Verbindungen zu nicht-staatlichen Akteuren in der Ukraine.

Der amerikanische Journalisten Seymour Hersh stellte zuvor die These in den Raum, wonach Norwegen und die Vereinigten Staaten hinter dem Anschlag stecken. Das Nachrichtenportal T-Online wiederum berichtete jüngst, dass Spuren zur russischen Marine führen.

Regierungen mehrerer Länder warfen sich zudem gegenseitig vor, hinter dem Anschlag zu stecken. Die internationalen Ermittlungen zu dem Vorfall laufen indes weiter.

Quellen: Danish Energy Agency, Seymour Hersh, T-Online, Nachrichtenagentur DPA und AFP