Die Kommunisten in Österreich sind mit der angestrebten Machtübernahme in der Landeshauptstadt Salzburg gescheitert. Bei der Stichwahl zum Bürgermeister lag am Sonntag der Kandidat der sozialdemokratischen SPÖ, Bernhard Auinger, nach dem vorläufigen Ergebnis deutlich vorn. KPÖ-Bewerber Kay-Michael Dankl kam mit großem Abstand nur auf Platz zwei.
Für Auinger stimmten demnach rund 63 Prozent der Wähler, für Dankl etwa 37 Prozent. Das Ergebnis berücksichtigt alle Stimmen bis auf die der Briefwähler. Eine entscheidende Veränderung des Ergebnisses galt als ausgeschlossen. Mit dem Duell zwischen den beiden Bewerbern aus dem linken Lager endete eine Phase der Regierung durch die konservative ÖVP in der Festspielstadt.
Kommunistische Partei sorgt in Österreich für Aufsehen
Er werde ein Bürgermeister für alle sein, kündigte der 50-jährige bisherige Vize-Bürgermeister Auinger am späten Nachmittag an. "Es ist ein wunderbarer Tag für mich heute." SPÖ-Chef Andreas Babler sah in der Wahl Rückenwind auch für die Bundesebene.
Aus Sicht von Dankl zeigt das Ergebnis der Stichwahl vom Sonntag, aber auch das Resultat der Gemeinderatswahlen vor zwei Wochen, dass sich viele Menschen eine andere, soziale Politik wünschten. Die KPÖ habe die Zahl ihrer Mandate im Gemeinderat verzehnfacht und nun bei der Stichwahl immerhin 40 Prozent erreicht, sagte Dankl. Er wird künftig Vize-Bürgermeister.
Die KPÖ hat in Österreich auf kommunaler Ebene in den vergangenen Jahren für Aufsehen gesorgt. In Graz, der zweitgrößten Stadt des Landes, regiert seit 2021 mit Elke Kahr eine KPÖ-Bürgermeisterin. Als Erfolgsrezept der Kommunisten gelten Bürgernähe und ihr Einsatz für bezahlbares Wohnen. Der KPÖ werden in Umfragen auch Chancen auf den Einzug in den Nationalrat eingeräumt.
Leben, wohnen, arbeiten: Diese 10 Städte entwickeln sich besonders gut

Das "Dynamikranking" ist Teil des Städterankings von Wirtschaftswoche, IW Consult und Immoscout24. Es zeigt, welche Städte sich speziell in den letzten fünf Jahren positiv entwickelt haben (und nicht, welche sowieso schon auf hohem Niveau sind). Dortmund punktet darin trotz hoher Arbeitslosigkeit mit verbesserter Lebensqualität und einem Rückgang an Straftaten. Es bleibt weiterer Aufholbedarf: Im "Niveauranking" liegt Dortmund nur auf Platz 54 von 71 Städten.
Die Kommunalwahl in Salzburg, der mit 150.000 Einwohnern viertgrößten Stadt des Landes, war der Auftakt zum Superwahljahr 2024 in Österreich. In der Alpenrepublik werden in diesem Jahr noch der Nationalrat und außerdem die Landtage der Bundesländer Vorarlberg und Steiermark gewählt. Obendrein finden am 9. Juni die EU-Wahlen statt.